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Freitag, April 18, 2014

Kulturlandschaftspflege in der Schweiz - ein Modell auch für M-V?

Die Schweizer Regierung hat ein neues Instrument zur Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft geschaffen. Es stößt bei den Kantonen und in der Landwirtschaft auf großes Interesse. Erste Landschaftsqualitätsprojekte wurden bereits geprüft.

Der umweltruf.de berichtet am 14.4.2014 folgendes:

Das neue Instrument zur Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft stösst bei den Kantonen und in der Landwirtschaft auf grosses Interesse. 25 Kantone haben bis Ende Januar beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) insgesamt 71 Landschaftsqualitätsprojekte eingereicht. In kurzer Zeit wurden unter Einbezug der Akteure in den Regionen qualitativ gute regionale Projekte erarbeitet und damit die zahlreichen bestehenden Grundlagen zur Landschaftsentwicklung in Wert gesetzt.

Die Landschaftsqualitätsprojekte sind für den Bund ein wichtiges, modellhaftes und auch erfolgreiches Instrument: In 71 Regionen wurden in den letzten Monaten Projekte erarbeitet. Die vorhandenen Landschaftsziele aus Inventaren, den regionalen Naturpärken, Landschaftsentwicklungskonzepten und der kantonalen Richtplanung wurden als Grundlagen verwendet. In einfachen aber gelungenen partizipativen Verfahren setzten sich die Akteure mit den Stärken und Schwächen der Kulturlandschaft auseinander und definierten Ziele zur Landschaftsentwicklung. Schliesslich schlagen die Projektträger interessante Massnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der Landschaftsqualitäten vor: Beispielsweise die Erhaltung und Neupflanzung von markanten Einzelbäumen, gezielte Entbuschungen auf schwierig zugänglichen Parzellen, die Akzentuierung des Mosaiks aus verschiedenen Ackerkulturen, der einfache jährliche Unterhalt von Trockensteinmauern usw.

Rückmeldungen an die Kantone

Die eingereichten Projekte werden in einer Kommission mit Vertretern des BLW und des BAFU geprüft. Die Rückmeldungen an die Kantone erfolgen bis Ende April 2014. Die Kantone haben anschliessend Gelegenheit, die Projekte anzupassen und dem BLW bis Ende Mai die überarbeiteten Projektberichte einzureichen. Zur Umsetzung werden die Kantone anschliessend mit den Landwirten Bewirtschaftungsvereinbarungen über 8 Jahre abschliessen.

Anfang Juni publiziert das BLW die Berichte der bewilligten Landschaftsqualitätsprojekte auf der Webseite. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt auch eine detaillierte Berichterstattung über die bewilligten Projekte und Massnahmen.

Neues Instrument zur gezielten Kulturlandschaftsentwicklung

Mit der bisherigen Agrarpolitik wurde die Kulturlandschaftspflege besonders unter dem Blickwinkel der Offenhaltung von Flächen und der Vielfalt der Lebensräume mit Direktzahlungen gefördert. Regionale, nicht strikt ökologisch begründete landschaftliche Massnahmen, wie beispielsweise die Förderung des Bergackerbaus oder der Erhalt der traditionellen Bewirtschaftung von Waldweiden konnten dagegen nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Mit den Landschaftsqualitätsbeiträgen können in der Agrarpolitik erstmals regionalisierte Massnahmen zur Förderung der Kulturlandschaftsvielfalt mit Direktzahlungen unterstützt werden. Die Regionen haben damit ein Instrument erhalten, mit dem sie ihre traditionelle Kulturlandschaft erhalten und moderne Agrarlandschaften weiterentwickeln können. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Vielfalt der Schweizer Kulturlandschaften.

Zielgerichtete Förderung

Landschaftsqualitätsbeiträge werden projektbezogen ausgerichtet. Sie ermöglichen die Berücksichtigung regionaler Anliegen und gewährleisten eine zielgerichtete Förderung von Landschaftsleistungen der Land- und Alpwirtschaft. Die Kantone reichen dem Bund Projekte ein mit regionalen kulturlandschaftlichen Zielsetzungen sowie darauf ausgerichtete Massnahmenkonzepte und Beiträge. Die bewilligten Projekte werden vom Bund zu 90% finanziert. Je Projekt stehen dem Kanton maximal 360 Franken pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche oder 240 Franken pro Normalstoss der Betriebe mit Bewirtschaftungsvereinbarungen zur Verfügung.

Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2654

Mittwoch, Januar 15, 2014

Regionalgeld

Die ländlichen Räume haben es nicht einfach. Manch einer erhofft sich (Wieder-) Belebung durch regionales Wirtschaften und regionales Geld. Andere sehen Regionalgeld eher skeptisch. Die im Internet verfügbaren Informationen sind sehr umfangreich, kaum noch überblickbar. Da mag eine Veranstaltung zum Thema hilfreich sein, leider sehr kurzfristig bekannt gemacht:

6. Werkstattgespräch “Alternativ wirtschaften mit Regionalgeld”, 17.1., Gutshaus Stellshagen

Was treibt Menschen an, über Regionalgeld nachzudenken und dieses einzuführen? Wie funktioniert eine Regionale Währung? Welche Chancen und Risiken bringt sie mit sich? Die Veranstaltung in Kooperation des Netzwerkes lokale Lebenskultur e.V. und der Böll-Stiftung beginnt im 13 Uhr, mehr Infos siehe www.boell-mv.de/veranstaltungen/mehr/cal/event///tx_cal_phpicalendar/2014/01/17//seminar_alternativ_wirtschaften_mit_regionalgeld_eine_idee_mit_zukunft/, Hinweise zur Anreise unter www.gutshaus-stellshagen.de/de/anreise. Es wird um Anmeldung gebeten bis zum 10.1. an stadtland-entwicklung(at)koebe-training.de.

Quelle: Neuigkeitenbrief des LUNG vom 9.1.2014

Freitag, Oktober 18, 2013

15 Jahre Tag der Regionen – kurze Wege für Europa

Der Tag der Regionen als bundesweiter Aktionstag zur Förderung einer nachhal tigen Entwicklung in den Regionen wurde in diesem Jahr fünfzehn. Zur Festver anstaltung am 11. Oktober unter dem Titel „Kurze Wege für Europa – 15 Jahre Tag der Regionen“ kamen fast 100 Gäste aus dem In- und Ausland ins fränki- sche Feuchtwangen. Bei einem musikalischen Bilderportrait aus sieben europäischen Regionen, Festvorträgen und Interviewgesprächen wurde auf die Bewegung zurückgeblickt und neue Pläne geschmiedet.

Als im Jahr 1999 zwei Vereine aus dem ländlichen Raum gemeinsam den Tag der Regionen mit 180 Veranstaltungen starteten, war nicht zu erwarten, dass daraus eine so starke und kontinuierliche Bewegung entstehen würde, die im Jahr 2013 in fünf europäischen Ländern etabliert ist. In Deutschland hat sich der bundesweite Aktionstag für viele Initiativen inzwischen zu einem festen Bestandteil ihrer Jahresaktivitäten entwickelt. Mit über 13.000 Veranstaltungen in 15 Jahren und mehreren Millionen Besucherinnen und Besuchchern konnten regionale Impulse gesetzt werden. In vielen Regionen trugen die Veranstaltungen zum Tag der Regionen maßgeblich dazu bei, dass die Chancen einer Regionalisierung überhaupt erst erkannt wurden und zahlreiche weitere Projekte zur Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe entstanden.

Der Hand- und Landwerkerweg als Ausgangspunkt

Bereits im Mai 1998 fand unter dem Motto „Der lange Weg zu kurzen Wegen“ auf der 1200 km langen Strecke der Romantischen Straße von Füssen nach Bremerhaven die Vorläuferaktion „Hand- und Landwerkerweg“ als Zeichen regionaler Wirtschaftskreisläufe statt. Diese Idee wurde in den 26 Landkreisen, die der Weg durchquerte, von über 600 Initiativen, Vereinen und Betrieben aufgegriffen und mit viel Phantasie umgesetzt. Ein gutes Beispiel war der „Durstige Metallweg“, das Zusammenspiel von Brauerei und Handwerksbetrieb – vorgestellt im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Das Aktionsbündnis Tag der Regionen Um den Weg der Bewusstseinsbildung konsequent weiter zu verfolgen, entwickelten die Organisatoren als Weiterführung des Hand- und Landwerkerweges den Tag der Regionen.

Die Initiative wurde in Bayern und Nordrhein-Westfalen gestartet. Damals richteten die beiden Vereine Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt im fränkischen Feuchtwangen und die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal im ostwestfälischen Borgentreich zwei Koordinationsstellen ein. Seit 2002 findet der Tag der Regionen auf der Basis eines breiten Aktionsbündnisses von fast 40 Organisationen und Verbänden dezentral in der gesamten Bundesrepublik jeweils am Erntedanksonntag mit einem vierzehntägigen Aktionszeitraum statt. Diesem Bündnis gehören Organisationen aus dem Umfeld von Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutzorganisationen sowie den Kirchen an. Aus dem Aktionsbündnis Tag der Regionen heraus gründete sich im Jahr 2005 der Bundesverband der Regionalbewegung.

Die Region lebt von der Vielfalt

Ein Tag mit Aufbruchsstimmung, mit Selbstbewusstsein und überregionaler Aufmerksamkeit ist entstanden. Erkennbar für jeden Einzelnen, dass er durch sein persönliches Verhalten, auf die Infrastruktur seiner Heimat, das Bild der Kulturlandschaft und damit direkt auf seine Lebensqualität Einfluss nehmen kann. Mit der Vielfalt von Produkten und damit von Produktionsweisen können spezifische Kulturlandschaften, regionaltypische Flora und Fauna und so die Artenvielfalt erhalten werden.

Die Veranstaltungen benennen das Zusammenspiel ökonomischer, ökologischer und sozialer Vorteile regionaler Kreisläufe konkret und liefern Beispiele für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen.

Geschmackliche Vorzüge vor der Tür produzierter Waren und deren Wert für die gesunde Ernährung. Die Landwirtschaft vor Ort ein wichtiger Faktor regionalen Wirtschaftens. Die Individualität regionaler Waren abseits von der Massenproduktion. Alles Schlagworte die mit Hilfe der Veranstaltungen erfahrbar wurden.

Die Motivation

Der Anreiz für einzelne Akteure in den Regionen ist groß. Wenn auch mit ganz unterschiedlicher Motivation und Herangehensweise: Die Erhaltung der Landschaft mit ihren kulturellen und naturräumlichen Besonderheiten und den in Jahrhunderten gewachsenen Strukturen. Die mittelständischen Handwerksbetriebe, die einen Großteil ihrer Geschäfte bereits in der Region abwickeln. Soziale und umweltfreundliche Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens. Verminderung von Transportaufwand und Umweltbelastungen. Schonung natürlicher Ressourcen und Senken des Energieverbrauchs. Eine höhere Identifikation mit der eigenen Region zur Stärkung des sozialen Gefüges.

Europäische Initiative

Seit 2004 gibt es alljährlich am ersten Oktoberwochenende in der Provinz Groningen in den Niederlanden den „Dag van de Regio“ mit einer Vielzahl von Angeboten regionaler Künstler und Handwerker. 2011 startete die Initiative „Day of the Region“ in der Region Dumfries und Galloway in Schottland und in der Region Duhallow in Irland. Der „Dzien Regionu“ fand 2013 erstmals in der polnischen Region Brodnica statt. Weitere Länder werden in den nächsten Jahren dazu kommen.

Quelle: PM Tag der Regionen. Kontakte: www.tag-der-regionen.de, www.dagvanderegio.nl, www.dayoftheregion.co.uk, www.dzienregionu.pl, www.irdduhallow.com/day-of-the-region. Presse Aktionsbündnis Tag der Regionen, Koordinationsbüro Süd, Gisela Endt, Museumstraße 1, 91555 Feuchtwangen, Tel. 09852-1381, Fax 09852-615291, E-Mail: bund-sued@tag-der-regionen.de Koordinationsbüro Nord, Brigitte Hilcher, Zur Specke 4, 34434 Borgentreich, Tel. 05643-948537, Fax 05643-948803, E-Mail: bund-nord@tag-der-regionen.de

Posted by Dr. Günter Hering at 19:19
Edited on: Freitag, Oktober 18, 2013 19:38
Categories: Heimat, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Regionalentwicklung, Vereine

Freitag, September 20, 2013

Tag der Regionen und BUND-Fotowettbewerb

Tag der Regionen - Aktionszeitraum vom 27. September bis 13. Oktober in M-V

Die Aktion möchte mit den Vorteilen regionalen Wirtschaftens vertraut machen. Die Sensibilisierung der Bevölkerung soll eine starke Lobby für die Region bilden und somit auch die Wertschätzung für die Kulturlandschaft unserer Dörfer und Städte erhöhen. Lesen Sie mehr zu den Aktionen in M-V unter http://www.tag-der-regionen.de/aktuelles/aktuelles/?Fsize=0&page=0&bl=8

Vor Jahren haben sich einige Gemeinden an der unteren Warnow mit interessanten Ideen am Tag der Regionen beteiligt. Wenn es auch in diesem Jahr in der Warnowregion Aktivitäten zum Tag der Regionen gibt, stellen wir sie gerne hier im Blog vor. Einfach eine Email senden an: mail@warnowregion.de

BUND-Fotowettbewerb "Schönster ländlicher Weg in M-V" bis zum 15. Oktober 2013

Gesucht werden die schönsten Bilder von ländlichen Wegen in M-V. Nutzen sie die letzten Sommertage und halten sie Ihre Erlebnisse in Bildern fest. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mehr unter www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/themen_und_projekte/landwege/fotowettbewerb/, Kontaktformular: www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/themen_und_projekte/landwege/fotowettbewerb/kontakformular/

Angesichts des Engagements in Woserin und andernorts für den Erhalt von Pflasterstraßen und anderen ländlichen Wegen sollten möglichst viele Akteure in der Warnowregion an diesem Wettbewerb teilnehmen! Je mehr gute Beiträge aus der Warnowregion kommen, desto eher wird es gelingen, die Ergebnisse in Form einer Ausstellung auch in der Warnowregion zeigen zu können!

Posted by Dr. Günter Hering at 18:51
Edited on: Freitag, September 20, 2013 19:16
Categories: Heimat, Kulturlandschaft, Regionalentwicklung, Termine, Wettbewerbe

Freitag, April 19, 2013

Sozial-ökologischer Umbau - eine interessante Tagung

Das kommunalpolitische Forum, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Landtagsfraktion Die Linke führen am 27. April in Güstrow eine ganztägige Veranstaltung zum Thema Sozialökologischer Umbau - Konzepte und Projekte für Mecklenburg-Vorpommern" durch. Neben interessanten Plenarvorträgen wird es vier Foren geben:

  • Klimaschutz und Energie
  • Nachhaltige Regionalentwicklung
  • Ressourcenverbrauch und Recycling
  • Nachhaltige Mobilität.

Das Tagungsprogramm und die Modalitäten zur Anmeldung finden sich unter http://www.warnow-bote.de/dokumente/regional/Sozial-%C3%B6kologischer%20Umbau.pdf

Dienstag, März 12, 2013

Elemente einer neuen Regional- und Strukturpolitik

Die Autoren Ralf Christoffers, Helmut Holter und Klaus Lederer haben ein Programm mit folgendem Titel veröffentlicht: "Elemente einer neuen Regional- und Strukturpolitik: Das LINKE-Strukturentwicklungsprogramm einer sozial-ökologischen und demokratischen Entwicklungsperspektive der Regionen." Meiner Auffassung nach ist es unvollständig - aber es enthält (zunächst?) auch nur "Elemente...". Fehlen Ihnen auch wichtige Komponenten? Das Programm finden Sie u.a. hier.

Samstag, November 24, 2012

Denkmalschutz ist Umweltschutz?!

Über viele Jahre hinweg stand Goldberg in der Kritik wegen der Vernachlässigung der historischen Altstadt. Aber auch andernorts ist es oft schwer, Verständnis für den Erhalt alter Gebäude zu finden.

Ganz unerwartet, aber einleuchtend begründent wird das Umweltbundesamt zum Fürsprecher für den Erhalt alter Häuser: "Neben Metallen ist es vor allem der große Bedarf an Baurohstoffen, wie Steinen, Erden und Hölzern, der den Deutschen eine positivere Rohstoffbilanz pro Kopf verhagelt: „Unter Rohstoff-Gesichtspunkten ist es viel günstiger, ein altes Haus zu sanieren als ein neues zu bauen. Wer ein altes Gebäude saniert, spart rund zwei Drittel an Baumaterialien. Deutschland sollte daher seinen Gebäudebestand intensiver nutzen, anstatt neu zu bauen. Das geht, indem wir davon absehen, immer weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen, sondern die alten Stadtkerne attraktiver machen“, sagte UBA-Präsident Flasbarth. Damit wäre auch dem viel zu hohen Verbrauch der Ressource „Fläche“ Einhalt geboten – hier ist Deutschland „Spitze“: Jeden Tag werden fast 87 Hektar, das entspricht 124 Fußballfeldern, neu versiegelt."

(Quelle: www.europaticker.de, 2012-11-13, 6813)

Ein Nachtrag: Mainz, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt, muss dringend sein unter Denkmalschutz stehendes Rathauses sanieren - oder abreißen und neu bauen. Die SPD-Ratsfraktion will am liebsten mit der Sanierung rasch beginnen, da diese derzeit wegen der niedrigen Zinsen mit vergleichsweise geringen Kosten möglich sei. Die CDU im Stadtrat lässt erkennen, dass sie das Rathaus weitgehend abtragen würde. Kommentar des Architekten Ernst Eichler im Deutschen Architektenbaltt: »Im Vorschlag, das von Arne Jacobsen für Mainz entworfene Rathaus abzureißen, weil Neubau billiger sei als Sanierung, offenbart sich eine entsetzliche Verrohung im Umgang mit wertvollem Kulturgut.« Große Städte haben eben nicht zwingend bessere Kommunalpolitiker als kleine mecklenburgische Landstädte oder Dörfer.

Quelle: Neues Deutschland vom 24.11.2012

Posted by Dr. Günter Hering at 19:25
Edited on: Samstag, Dezember 01, 2012 16:16
Categories: Architektur, Denkmale, Kommunales, Regionalentwicklung, Umweltschutz

Dienstag, Oktober 30, 2012

Alleen-Fachtagung am 7. November 2012

Der BUND Mecklenburg-Vorpommern lädt zur 8. Baumschutz-Fachtagung „Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität“ am 7. November in die Viehhalle nach Güstrow ein.

Die Tagung ist öffentlich. Sie wird in Kooperation mit der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und beginnt um 9:30 in der Güstrower Viehhalle. Bis 17:00 referieren ausgewiesene Experten zu Baumschutz und geschützten Arten in Alleebäumen.

Ziel der Tagung ist neben den Fachbeiträgen der Erfahrungsaustausch zum Alleenschutz zwischen Behörden, Politikern und Umweltverbänden.

„Es stellt sich die Frage, ob und wie die politischen Entscheidungen des letzten Jahres dazu beigetragen haben, die Alleenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten“, sagt Katharina Brückmann, Expertin für Baum- und Alleenschutz beim BUND in Mecklenburg-Vorpommern, "Jüngstes Beispiel, wie gefährdet unsere alten Alleen trotz dem gesetzlich verankerten Schutz sind, ist die Genehmigung für die Fällung der Allee zwischen Ralswiek – Strüssendorf auf Rügen".

Den Auftakt für die Diskussion bilden die Grußworte des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus und der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behn, Sprecherin für ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Die Fachbeiträge der Alleentagung werden auf die Bedeutung insbesondere der alten Alleebestände verweisen und zeigen, wie man sie durch fachgerechte Pflege lange erhalten kann.

Udo Binner, Sachverständiger für Geofaunistik und Experte auf dem Gebiet des Fledermausschutzes, wird über das Erkennen von Quartierbäumen für Fledermäuse sowie deren Schutzmöglichkeiten berichten.

Um besonders geschützte Käfer geht es in einem Beitrag von Dr. Volker Meitzner, Experte für Landschaftsökologie.

Rechtsanwalt Thomas Rieche beleuchtet den Gehölzschnitt unter Berücksichtigung des Bundesnaturschutzgesetzes und in drei Kurzvorträgen, gehalten von Prof. Dr. Dirk Dujesiefken, Institut für Baumpflege Hamburg, werden die häufigsten Irrtümer bei der Baumpflege besprochen.

Hintergrund zur genehmigten Fällung für 112 Alleebäume auf Rügen: Zwischen Ralswiek und Strüssendorf soll die derzeit 6,25 m breite Straße für Tempo 100 ausgebaut werden. Sie ist in gutem Zustand, dennoch sollen 112 vitale Bäume gefällt werden. Der Alleebaumbestand, überwiegend Spitz-Ahorn, ist hier noch geschlossen vorhanden. In der Allee leben Brutvögel und Fledermäuse. Mit der Fällung würde die B 96 den letzten Abschnitt ihrer Allee auf Rügen verlieren. Über 5000 Protestunterschriften sind bei den Umweltverbänden BUND und NABU gegen die geplante Fällung der Allee an der B96 auf Rügen im Abschnitt Ralswiek – Strüssendorf eingegangen.

Rückfragen unter: Katharina Brückmann, Leiterin Alleenprojekt BUND M-V, 0385 5213390 oder 0172 3848542

BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Straße 152, 19053 Schwerin

Tel.: 03 85 / 52 13 39 0; Fax: 03 85 / 52 13 39 20, E-Mail: bund.mv@bund.net,; Internet: www.bund-mv.de

Diese Tagung sollte auch für die Akteure der Warnowregion von Bedeutung sein, zumal sie mitten in unserer Region stattfindet!

Mehr zur Tagung unter http://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvmeckpomm/pdf/Alleen/Flyer_Alleen-Tagung_2012.pdf

Posted by Dr. Günter Hering at 18:42
Edited on: Dienstag, Oktober 30, 2012 18:54
Categories: Regionalentwicklung, Straßenbau, Termine, Tourismus, Umweltschutz

Mittwoch, Oktober 17, 2012

Zwei wichtige Termin schon am 24.10.: Gegen Massentierhaltung; Für Energiedörfer

Demonstration gegen Tierfabriken am 24.10.2012

Am 24.10.2012 wird der Tierschutz Thema im Landtag in Schwerin sein.

Dutzende Bürgerinitiativen und BUND-Gruppen in unserem Land wehren sich gegen mehr als 40 neu geplante Tierfabriken in ihren Dörfern. In den Intensivanlagen für bis zu 400.000 Masthähnchen und bis zu 64.628 Schweinen werden die Tiere in quälerischer Enge gehalten. Weil u.a. im Brandfall eine Rettung von Tierbeständen in diesen Größenordnungen unmöglich ist, werden die Tiere kurzerhand zur "Brandlast" erklärt.

Das sind Verstöße gegen die Landesbauordnung - ohne ein Tierschutzklagerecht kann das niemand einklagen.

Die Großanlagen haben auch bedenkliche Umweltwirkungen auf die menschliche Gesundheit, Wasser, Wälder und Naherholungsgebiete.

Dennoch wird eine Ansiedlung unter anderem durch Landvergabe gefördert. Die Industrialisierung der Landwirtschaft schreitet fort. Die Folgen sind Antibiotikamissbrauch, multiresistente Keime, ausufernder Pestizid und Herbizideinsatz - Tierquälerei, Nitrate im Grundwasser, Blaualgen in der Ostsee, Badeverbot an der Küste - Arbeitslosigkeit für Viele und hohe Gewinne für Wenige.

Gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund (Landesverband MV), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und dem Unternehmerverband MiLaN - Mit Lust an Natur e.V. rufen wir deshalb auf zur

Kundgebung am 24.10.2012 um 12.00 vor dem Landtag in Schwerin

Wir fordern eine neue Agrarpolitik! Steuergeld nur für bäuerliche Landwirtschaft und unter Berücksichtigung der Interessen von Menschen, Tieren und Umwelt. Noch in staatlicher Hand verfügbarer Boden ist für bäuerliche Betriebe, Neueinsteiger und Bio-Landbau zu reservieren. Und wir brauchen endlich ein Tierschutz-Verbandsklagerecht auch in Mecklenburg-Vorpommern. Sonst sind die schönen Tierschutzgesetze oft nicht mal das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurden.

Wer es für den 24.10.2012 irgendwie einrichten kann, sollte unbedingt kommen.

Für Rückfragen zur Demonstration in Schwerin steht die BUND-Landesgeschäftsstelle gerne zur Verfügung. Ansprechpartner: Corinna Cwielag, T. 0385 521339-12 oder corinna.cwielag@bund.net.

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Einladung zum Gesprächskreis Ländlicher Raum am 24.10.2012

Sehr geehrte Mitstreiterinnnen, Mitstreiter und Interessierte des ländlichen Raums,

hiermit möchten wir Sie herzlich zum dritten Gesprächskreis dieses Jahres einladen. Das Thema des Gesprächskreis lautet weiterhin: Energiewende in den Dörfern. Dazu konnten wir wieder zwei spannende Referenten gewinnen: Frau Andrea Spangenberg (Bioenergiedorfcoaching Brandenburg) sowie Herrn Prof. Dr. Peter Schmuck (Interdisziplinäres Zentrum für nachhaltige Entwicklung der Uni Göttingen). Einen kleinen Vorgeschmack finden Sie unter folgenden links:

http://www.bioenergie.uni-goettingen.de/ und http://www.bioenergiedorf-coaching.de/

Im Anschluss des Gesprächskreises berichtet Kurt Krambach außerdem von dem Parlament der Dörfer in Schweden.

Der Gesprächskreis findet am Mittwoch, dem 24.10.2012 von 10.00 bis 14.30 Uhr

in der Rosa Luxemburg Stiftung (Franz Mehring Platz 1, 10243 Berlin) im Seminarraum 2, 1. Obergeschoss statt.

Um Anmeldung bis zum 15. 10. 2012 unter gk.laendlicherraum@rosalux .de bitten wir Sie.

Programm des Gesprächskreises ländlicher Raum am 24.10.2012:

  • 10.00 Uhr Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächskreises Dr. Michael Luthardt (Moderation)
  • 10:10 Uhr Bioenergiedorfcoaching Brandenburg, Frau Andrea-Liane Spangenberg
  • 11:10 Uhr Erfolgsfaktoren von erneuerbaren Energieprojekten auf kommunaler Ebene, Herr Prof. Dr. Peter Schmuck
  • 12:10 Uhr Pause mit einem kleinen Imbiss
  • 12:45 Uhr Diskussion der Ergebnisse des Gesprächskreises Ländlicher Raum 2012 und Erarbeitung von Thesen für politische Entscheidungsträger, Moderation Dr. Michael Luthardt
  • 14:00 Uhr Bericht vom Parlament der Dörfer in Schweden, Dr. Kurt Krambach
  • 14:30 Uhr Ende (anschließend tagt die AG Dorf)

Dienstag, Oktober 02, 2012

Konferenz für nachhaltige Regionalentwicklung durch Nutzung erneuerbarer Energien

Die 6. Internationale Konferenz für nachhaltige Regionalentwicklung durch Nutzung erneuerbarer Energien findet am 08.10.2012 im Solarzentrum MV in Wietow statt.

Geboren wurde die Konferenzserie in der 100% Erneuerbare Energien Region Lübow – Krassow, die das Solarzentrum MV umgibt. Einige Fakten zur Region finden Sie auf der Rückseite.

Unterstützt und mit veranstaltet wird die Konferenz von dem Verein Regionale Energie MV e.V. , dem Thüneninstitut, der ANE, dem BVMW e.V., der Eurosolar-Regionalgruppe MV, dem FEE e.V. und vom I d E Kassel.

Herzstück der nachhaltigen Regionalentwicklung sind die Erneuerbaren Energien. Herzstück der Energiewende ist die Dezentrale Energieversorgung . Damit befassen sich die Vorträge der Konferenz. Die Vorträge stellen Fragen und geben Antworten zu Rechtsfragen und regionalem Geld, zu Biogastechnologien ohne Mais, zu anderen Regionen in Deutschland und Europa, zu Techniken und Projekten der Erneuerbaren Energien in unserem Land, zur Bildung für die Energiewende.

Das Programm und ein Formular zur Anmeldung kann hier gelesen und heruntergeladen werden.

Posted by Dr. Günter Hering at 18:16
Edited on: Dienstag, Oktober 02, 2012 18:31
Categories: 100-%-alternative-Energie, Biogas, Fotovoltaik, Regionale Energien, Regionalentwicklung, Termine, Windenergie

Donnerstag, August 09, 2012

„Unsere Bahn soll weiterfahren!“

Die Warnowregion verfügt zwar kaum noch über Eisenbahnstrecken. Aber das, was in unserer Region bereits geschehen ist, muss sich ja andernorts nicht auch noch wiederholen. Deshalb veröffentlichen wir nachstehend einen Aufruf zur Teilnahme an einer Petition gegen weitere Streckenstilllegungen in M-V.

„Unsere Bahn soll weiterfahren!“

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 plant das Verkehrsministerium Mecklenburg- Vorpommern die Streichung von zahlreichen Bahnverbindungen. Vorgesehen sind Taktausdünnungen sowie die Abbestellung einzelner Züge, manche Linien sollen sogar komplett eingestellt werden.

Diese Entscheidung wird voraussichtlich gefällt, ohne den Landtag darüber abstimmen zu lassen und geht somit an großen Teilen der Öffentlichkeit vorbei.

Betroffene dieser Einsparungen sind vor allem Schüler_innen, Studierende, Auszubildende, Arbeitnehmende, Senior_innen sowie die ehrenamtlich Tätigen und die Tourismusbranche unseres Landes. Wir setzen uns als Bündnis verschiedener Jugendorganisationen für den Erhalt der Bahnverbindungen in größtmöglichem Umfang ein. Wir fordern das Verkehrsministerium zur Kompromissbereitschaft auf. Das beinhaltet, dass wir anstelle von relativen Durchschnittszahlen eine genaue Zählung der Fahrgäste jedes Zuges erwarten. Damit würde sichergestellt, dass Verbindungen, die vor allem von Berufspendler_innen und Schüler_innen genutzt werden, in Stoßzeiten erhalten blieben.

Die Bahn stellt nämlich vor allem in Mecklenburg-Vorpommern eine ganz besondere Art der öffentlichen Daseinsvorsorge dar. In einem Flächenland wie dem Unseren ist es absolut notwendig, durch die Bahn mit einem Mindestmaß an Mobilität ausgestattet zu werden, da die Arbeitswege bei uns besonders lang sind. Auch kulturelle Einrichtungen, Schulen, Berufsschulen oder Ärztehäuser sind häufig schlecht von den Dörfern Mecklenburg-Vorpommerns zu erreichen, weshalb die Bahn hier eine besonders wichtige Aufgabe wahrnimmt.

Die ausfallenden Verbindungen sind aus unserer Sicht kaum durch den Nahverkehr zu ersetzen, da vor allem der Arbeitsweg dadurch um ein Vielfaches länger wird. Auszubildende haben keine andere Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz oder ihre Berufsschule zu erreichen, weil sie häufig zu jung für den Erwerb eines Führerscheins sind und zudem nicht über die finanziellen Möglichkeiten für die Anschaffung eines Autos verfügen. Vor allem sie sind durch die Kürzungen betroffen, zumal viele Ausbildungsplätze für Jugendliche aus ländlichen Regionen aufgrund mangelnder Mobilität gar nicht mehr in Frage kommen werden. Mit dem Erhalt der Bahnverbindungen im größtmöglichen Umfang kann aus unserer Sicht einer Verschärfung der voranschreitenden „Landflucht“ in Mecklenburg-Vorpommern entgegengewirkt werden.

„Unsere Bahn soll weiterfahren“ ist deshalb der Name unserer Kampagne, die durch die Unterstützung vieler betroffener und interessierter Bürger_innen stärker wird und damit die Einflussnahme auf das Verkehrsministerium erhöht. Wir kämpfen gemeinsam für unsere Bahnstrecken. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für unsere Mobilität. Es gilt, den möglichen Beschluss des Ministeriums gemeinsam zu kippen.

Beim Bündnis “Unsere Bahn soll weiterfahren!” handelt es um einen Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern:

  • DGB Jugend Mecklenburg-Vorpommer
  • Jusos Mecklenburg-Vorpommer
  • EVG Jugend M-
  • Linksjugend ['solid] M
  • BDP – Bund deutscher Pfadfinder M
  • Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommer
  • und andere

Weitere Infos unter Facebook: http://www.facebook.com/weiterfahren

Petition: http://openpetition.de/petition/online/unsere-bahn-soll-weiterfahren

Donnerstag, August 02, 2012

Energie in M-V: Das Online-Forum zur Bürgerbeteiligung online

Bürgerbeteiligung, Teil zwei: Nachdem Ende Juni vier Regionalkonferenzen den Auftakt zur Erarbeitung eines Landesenergieplans gebildet hatten, ging am Montag (30.07.2012) das Online-Forum des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung zur Bürgerbeteiligung online. Unter mitreden.mv-regierung.de können interessierte Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen, Vorstellungen aber auch Bedenken äußern.

"Ich lade alle Interessierten herzlich ein, sich an der Erarbeitung des Landesenergieplans zu beteiligen. Ich möchte einen breiten Diskussionsprozess unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger, an dessen Ende ein umfassendes Gesamtkonzept für die Energiepolitik unseres Landes stehen soll", betont Energieminister Volker Schlotmann (SPD, Foto).

Nur bis zum 31. August besteht die Möglichkeit, nach der Anmeldung die gleichen Themen online zu diskutieren, die auch bei den vier Regionalkonferenzen aufgerufen waren. Dabei handelt es sich um die Themenfelder:

  • Akzeptanz für Energieanlagen und Netzausbau
  • Bürgerbeteiligung inner- und außerhalb der Genehmigungsverfahre
  • Finanzielle Beteiligung von Bürgern und Kommunen an Energieanlage
  • Erneuerbare Energien und Tourismu
  • Energieeinsparung und Energieeffizienz

Die Notwendigkeit der Energiewende mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz sind unstrittig. Doch über den Weg dorthin im Land gilt es zu diskutieren.

Nach den erfolgreichen Regionalkonferenzen, an denen insgesamt über 600 Menschen teilgenommen haben, bietet die Online-Beteiligung eine zusätzliche Möglichkeit, die Menschen im Land in den Prozess der Erarbeitung des Landesenergieplans einzubeziehen. "Die Ideen, Vorstellungen und auch Bedenken der Bürgerinnen und Bürger zu erfassen ist dringend notwendig, um den öffentlichen Rückhalt für die Energiewende zu festigen", so Minister Schlotmann abschließend.

Quelle: Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung M-V; MVPO Schwerin red/nmp

Mittwoch, Juli 25, 2012

Warnowschiffahrt - Aktuelles von der "endlosen" Geschichte. Teil VI

Heute erschienen in der "Schweriner Volkszeitung" (SVZ), Lokalredaktion Bützow, gleich zwei Berichte über einen stattgehabten und weitere geplante Bootstouren auf der Warnow zwischen Bützow und Schwaan (http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/drei-partner-in-einem-boot.html; http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/im-kutter-die-warnow-entlang.html).

Diese Aktivitäten stehen in krassem Gegensatz zu einer Erklärung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg/Rostock (StALU MM) vom April diesen Jahres, in der es unter der Überschrift " "Machbarkeit der Warnowschifffahrt noch offen – Untersuchungsprogramm wird erarbeitet. StALU- Amtsleiter unterstützt abgestimmte Untersuchungsvariante" im Text u.a. heißt:

"Gegenwärtig sind alle Beteiligten - und das sind die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock, die EURAWASSER Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt MM - damit beschäftigt, eine Aufgabenstellung für ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, welches Auskunft über die Möglichkeit des Befahrens des Warnowabschnittes Schwaan- Rostock geben soll.

Einbezogen werden natürlich die Umweltverbände, die bei der Erarbeitung einer Aufgabenstellung ihre Mitwirkung zugesagt haben.

Wenn diese Aufgabenstellung erarbeitet worden ist, und der StALU- Amtsleiter geht davon aus, dass dieses im Herbst 2012 der Fall sein kann, wird durch ein entsprechendes Fachgremium die Machbarkeit des gewünschten Befahrens der Warnow dargestellt. Erst dann kann man sagen, inwieweit durch Ausnahmeregelungen die einzelnen Schutzkategorien hier Möglichkeiten bieten. Im Moment ist das Ergebnis also noch offen.

Eine weitere Frage stellt sich natürlich auch bezüglich der Gesamtfinanzierung. Zum Ersten muss das Gutachten bezahlt werden, zum Zweiten muss das dann parallel laufende Moratorium finanziert werden und es sind auch gewisse Notwendigkeiten bei der Bereitstellung eines exponierten Schiffes zu berücksichtigen.

Amtsleiter Hans- Joachim Meier unterstützt die aufgezeichnete Variante..." (http://www.stalu-mv.de)Nun könnte man einwenden, dass sich die vorgenannte PM auf die Teilstrecke Rostock-Schwaan bezieht und die aktuellen Bootsfahrten auf die vorgelagerte Stecke Schwaan-Bützow stattfinden, die laut StALU "nicht mit Schutzstaten belegt ist. Die Warnow ist in diesem Bereich weder Naturschutzgebiet noch FFH- , noch Vogelschutzgebiet und schon gar nicht der Entnahmebereich für das Trinkwasser aus der Warnow."

Ersteres (die fehlenden Schutzstaten) konnten wir hier in diesem Blog schon früher widerlegen (Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag), das zweite ist hydrobiologischer Unsinn. Denn auch zwischen Bützow und Schwaan aktivierte Nährstoffe (insbesondere Phosphor) wirken sich auf die Rohwasserqualität an der Entnahmestelle des Wasserwerkes Rostock aus.

Es ist zu befürchten, dass der Verfasser eines Leserkommentars zu den o.g. SVZ-Artikeln recht behält, wenn er u.a. schreibt: "Es ist schon eigenartig, was zum Thema Warnowschiffahrt so alles diskutiert und praktiziert wird. Der eine oder andere bewertet insbesondere das Verhalten des Amtsleiters vom StALU MM als 'undurchsichtig' (um es hier etwas vorsichtig auszudrücken). Aber ausbaden müssen es letztendlich Wirtschaft und Bürger des Stadt Rostock. Egal wie die Angelegenheit ausgeht, saftige Preissteigerungen fürs Rostocker Trinkwasser scheinen unvermeinlich - außer, der neue Besitzer der Eurawasser legt sich quer. Das ist aber eher unwahrscheinlich..."

Alle Beiträge dieses Blogs zum Thema "Warnowschiffahrt" finden sich unter der Kategorie "warnow".

Posted by Dr. Günter Hering at 15:43
Edited on: Mittwoch, Juli 25, 2012 16:20
Categories: Regionalentwicklung, Tourismus, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Freitag, Juli 06, 2012

Unsere Landesregierung wird basisdemokratisch!

Unsere Landesregierung wird basisdemokratisch! Das ist zwar so nicht richtig und wäre auch ein Widerspruch in sich selbst, denn Regierung funktioniert nun mal von oben nach unten (top-down). Aber wenn sie neben der ""repräsentativen Demokratie" auch eine direkte Bevölkerungsbeteiligung zulässt, also bottom-up-Elemente, dann ist das ein sehr erfreulicher Vorgang und eine Meldung wert.

Das Energieministerium will in Auswertung und Erweiterung der vier Regionalkonferenzen zur Energieproblematik in M-V eine Webseite www.regierung-mv.de/mitreden schalten. Sie wird spätestens ab Ende der 29.KW verfügbar sein.

Das Landwirtschaftsminiterium plant Vergleichbares: Auf dem Internetforum www.mensch-und-land.de kann ab dem 10. Juli über fünf Monate hinweg in fünf Foren zu Prspektiven der Land- und Ernährungswirtschaft in M-V diskutiert werden.

Nutzen wir die Gelegenheiten!

Donnerstag, Juni 21, 2012

Tag(e) der Architektur am 23. und 24. Juni

Am kommenden Wochenende, also am 23. und 24. Juni 2012, finden die diesjährigen Tage der Architektur M-V statt. 83 Objekte können besichtigt werden. Darunter befinden sich Architektenleistungen in der Warnowregion, u.a. in Bad Doberan, Güstrow, Steinhagen, Goldberg und Groß Raden. Aber es lohnt auch, sich in den benachbarten Räumen umzuschauen. Die Umnutzung eines alten Tabakspeichers in Kratzeburg beispielsweise demonstriert, wie scheinbar überflüssig gewordene, aber historisch wertvolle Bausubstanz ein "zweites Leben" bekommen kann.

Auf der Webseite der Architektenkammer M-V sind alle 83 Objekte beschrieben:

http://www.architektenkammer-mv.de/de/architektur-baukultur-in-m-v/tag-der-architektur/

Das Schöne ist, dass die vorgestellten Objekte an diesen beiden Tagen fast alle innen und außen besichtigt werden können. Einfach mal die vorgenannte Webseite aufsuchen und die Reiseroute(n) für das kommende Wochenende festlegen!

Mittwoch, Mai 30, 2012

Warum?

Nach dem wirklich ganz besonderen Konzert am Pfingstmontag in Woserin (Einladung zu einem besonderen Konzert in Woserin ), für das man den Künstlern und dem Veranstalter nicht genug danken kann, gehen einem wieder die alten, neuen Gedanken zur Woseriner Pflasterstraße im Kopf herum, vor allem aber die Frage:

Warum eigentlich soll die historische Kopfsteinpflasterstraße in Woserin um jeden Preis beseitigt werden?

Seit mehr als 12 Jahren will die Gemeinde Borkow, zu der Woserin gehört, ein Asphaltband durchs Dorf legen. Seit gut 12 Jahren wehrt sich der ortsansässige Verein „Verein zum Erhalt und zur Sanierung der Woseriner Pflasterstraße e.V.“ (nachstehend kurz „Verein“ genannt) gegen das Vorhaben. Bislang ohne aufzugeben, wenngleich nicht immer mit glücklicher Hand. Dennoch, das Vorhaben scheiterte bislang nur am Geld, nicht an den guten Argumenten für die Pflasterstraße. Jetzt aber stehen 500.000 € für einen Neubau zur Verfügung, jetzt wird das Denkmal liquidiert!

Ist ja auch logisch:

  1. Die Pflasterstraße ist 150 Jahre alt und lebt noch immer, eine Asphaltstraße hält nur 15 Jahre (wenn sie gut gemacht wird).

  2. Dafür kostet der Neubau einer nur 15 Jahre haltenden Asphaltstraße zehnmal mehr als die Reparatur der Pflasterstraße – die danach länger als 15 Jahre lang nicht mehr repariert werden müsste.

Wer verantwortet eigentlich solchen Unsinn? Die Fördermittel dürfen nur für einen Neubau, nicht aber für die Reparatur eingesetzt werden. Nicht einmal dann, wenn durch die Reparatur ein Denkmal erhalten (und eine längere Nutzungsdauer als beim Neubau erreicht) wird. Noch einmal gefragt: Wer verantwortet eigentlich solchen Unsinn?

„Natürlich“ werden die Anlieger, die den Neubau nicht wollen, auch zu Straßenausbaubeiträgen herangezogen. Dem Vernehmen nach kommt ein Gesamtbetrag von 50.000 bis 100.000 € zusammen.

Damit sind wir bei alternativen Lösungen:

  1. Die Anwohner sind grundsätzlich bereit, der Gemeinde Gelder in Höhe ihre Straßenausbaubeiträge zur Reparatur der Pflasterstraße zur Verfügung zu stellen. Sollte das Geld wider Erwarten nicht reichen, will der Verein zusätzlich nichtstaatliche Fördermittel einwerben.

  2. Für die Neubauvariante soll zeitweilig eine Umgehungsstraße um das Dorf herum gebaut werden, weil während der Bauzeit die jetzige Straße nicht benutzbar ist. Nach Fertigstellung des Neubaus wird die Umgehungsstraße wieder zurückgebaut.

    Kluge Leute sagen: Spart das Geld für den Rückbau der zeitweiligen Umgehungsstraße und für den Neubau der Dorfstraße ein und realisiert dafür die Umgehungsstraße als dauerhafte Lösung! Das spart nicht nur sehr viel Geld und erhält die Dorfstraße in ihrem derzeitigen Zustand, sondern nimmt zugleich den Durchgangsverkehr (hauptsächlich landwirtschaftliche Fahrzeuge) aus dem Ort heraus.

    Die Befürworter des innerörtlichen Straßenneubaus dürften jetzt entgegnen, das ginge nicht, weil die zeitweilige Umgehungsstraße ja über Ackerland verlaufe und dies wieder verfügbar werden müsse. Dem sei erwidert, dass das Bodenordnungsverfahren „Kobrow“ (aus dem auch die 500.000 € für den Straßenneubau stammen) so umfangreich ist, dass sich bei gutem Willen ganz gewiss eine Lösung für die Trasse der Umgehungstrasse finden läßt.

  3. Die Kommune wird eine Lösung nach (2) schon deshalb ablehnen, weil sie dann sowohl für die alte Dorfstraße als auch für die Umgehungsstraße zuständig ist, also zwei statt nur einer Straße unterhalten muss. Stimmt aber nicht, denn der Verein hat bereits signalisiert, dass er bereit wäre, die jetzige Dorfstraße zu kaufen. Wenn man daran denkt, dass es in vielen Neubaugebieten Privatstraßen gibt, ist das gar keine ausgefallene Idee, im Gegenteil eine echte Win-Win-Situation: Die Gemeinde hat eine neue Straße, die Anwohner behalten ihre geliebte Pflasterstraße, das Denkmal bleibt erhalten und die Gemeinde hat sogar noch Geld in der Kasse.

Wenn es trotz der vorstehenden und weiterer guter Argumente zu einer Vernichtung der historischen Kopfsteinpflasterstraße kommt, dann gibt es auf die eingangs gestellte Frage (Warum eigentlich soll die historische Kopfsteinpflasterstraße in Woserin um jeden Preis beseitigt werden?) nur eine einzige, ein-eindeutige Antwort: Weil die Interessen der Tiefbauer stärker wiegen als jede Vernunft.
Manches Herrliche der Welt
ist in Krieg und Streit zerronnen,
wer beschützet und erhält,
hat das schönste Los gewonnen.
Goethe

Mehr zum Thema "Woseriner Pflasterstraße" findet sich - auch - hier auf diesem Blog (wir empfehlen, die Beiträge in chronologischer Reihenfolge zu lesen):

Weiterhin beziehen sich auch die Beiträge "Datenautobahn statt Asphaltstraßen" auch auf das Woseriner Dilemma:

Dienstag, Mai 22, 2012

Termine, Termine, Termine

Nachstehend informieren wir über zwei interessante und sicher auch für die Warnowregion hilfreiche Veranstaltungen, wenngleich wir davon ausgehen dürfen, dass unter den Ehrenamtlichen kaum einer die Möglichkeit haben wird, daran teilzunehmen. Wie auch soll man die An- und Abreise sowie die Unterkunft finanzieren? Es wird es auch in diesen Fällen so bleiben wie fast immer in unserer "repräsentativen Demokratie": Die Entscheider bleiben unter sich und die Basis außen vor.

Kongress "Ländliche Räume"

Am 11. Juni 2012 findet im Deutschen Bundestag der Kongress "Ländliche Räume, regionale Vielfalt - wie gestalten wir die Zukunft" statt, zu dem die Bundesregierung einlädt.

Detaillierte Informationen finden Sie im Internet unter www.kongress-laendliche-raeume.de. Dort können Sie sich auch anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos.

6. Bundestreffen der Regionalbewegung

Am 15. und 16. Juni 2012 findet das 6. Bundestreffen der Regionalbewegung in Jülich-Barmen/NRW statt.

Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. lädt Sie gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Tag der Regionen und der DORV-Zentrum GmbH herzlich dazu ein!

"Was ist regional? Was kann regional?" wird die zentrale Fragestellung der Veranstaltung sein.

Mit zahlreichen Gästen aus Politik, Vereinen und Verbänden, der Wirtschaft und Bürgergesellschaft werden wir spannende Diskussionen hierzu führen.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen bis zum 1. Juni 2012! Das Tagungsprogramm findet sich auf www.regionalbewegung.de. Thematisch sind auch folgende Webseiten interessant: www.deine-konsumlandschaft.de, www.regionale-allianzen.de

Abschiedskonzert für eine Kopfsteinpflasterstraße

Einladung zu einem besonderen Konzert in Woserin 

Samstag, Mai 12, 2012

Heimat und Landesheimatverband - wer braucht das?!

Der Landesheimatverband will, wie man aus der Presse erfährt, Insolvenz anmelden. Weil er keine Fördermittel mehr bekommt.

dpa vom 11.05.2012 16:15

Landesheimatverband will Insolvenz anmelden

Schwerin (dpa/mv) - Der Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern will in der kommenden Woche Insolvenz anmelden. Das sagte Verbandssprecherin Ingrid Kunicke am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Rundfunksenders NDR 1 Radio MV.

Grund für diesen Schritt ist dem Bericht zufolge, dass der Verband für dieses Jahr bisher keine Fördermittel aus dem Kultusministerium erhalten habe. Hintergrund sei Kritik des Landesrechnungshofs am Umgang des Verbands mit Fördergeldern. Moniert wurden demnach unter anderem fehlerhafte Spesenabrechnungen, aber auch angeblich zu hohe Gehälter für den Geschäftsführer und das Sekretariat.

Ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin bestätigte, dass der Verband in diesem Jahr noch keine Fördermittel bekommen hat. Das Geld werde erst dann ausgezahlt, wenn die Vorwürfe des Rechnungshofs ausgeräumt seien. Für Dienstag ist dazu ein Gespräch mit Vertretern des Landesheimatverbandes im Bildungsministerium anberaumt.

Im vorigen Jahr hatte der Verband Fördergelder in Höhe von 185 000 Euro vom Land erhalten. Der Landesheimatverband widmet sich vor allem der Brauchtumspflege. So ruft er jährlich gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen den Wettbewerb um das schönste plattdeutsche Wort aus (OZ vom 11.5.2012).

Der Webseite http://www.landesheimatverband-mv.de nach gehören zu den Themenfeldern, denen sich der Verband widmet, u.a.

  • Die Stärkung von Heimat- und Landesbewusstsein, des Natur- und Umweltschutz sowie die Kulturlandschaftspflege,
  • Zusammenarbeit mit landesweiten Verbänden, regionalen und überregionalen Vereinen und Einrichtungen wie Heimatmuseen, Heimatstuben und Gedenkstätten,

Belassen wir es bei diesen auszugsweise genannten Schwerpunkten:

  • Beim 40zigsten Geburtstag des Thünen-Museums Tellow beispielsweise war vom LHV nichts zu hören und zu sehen. Ein Versehen?
  • Wo war der LHV, als es um den Erhalt der historischen schwaaner Hubbrücke ging?
  • Wo war und ist der LHV beim Engagement für den Erhalt der 150 Jahre alten Kopfsteinpflasterstraße in Woserin? Das letzte Heimatheft trägt den Titel "Historische Wege in Mecklenburg-Vorpommern" - unter den beschriebenen Wegen taucht die Woseriner Straße nicht auf (dabei ist dieses historische Wegeelement nun wirklich nicht zu übersehen dank der häufigen Berichterstattung durch die SVZ und das Engagement von drei ernsthaft engagierten Vereinen - alle ganz ohne Fördermittel).
  • Positioniert(e) sich der LHV beim jüngsten Debakel, dem nun wohl definitiv beschlossenen Abriß der "Alten Börse" in Parchim? Wohl kaum, dabei war weit über ein Jahrzehnt Zeit dafür.

Hinsichtlich des Verlustes der parchimer "Alten Börse" (siehe auch die unten stehenden Bilder) ist einem Leser der SVZ zuzustimmen, wenn er schreibt:

Und das Grundgesetz ist Makulatur?

"Eigentum verpflichtet" - wer gegen diese Grundgesetzaussage verstößt, müsste eigentlich ernsthaft zur Rechenschaft gezogen werden. Auch dann, wenn historisch wertvolles Eigentum dem Verfall preisgegeben wird. Vor allem dann, wenn der Eigentümer dem Verfall hätte mühelos begegnen können. Aber nichts von alledem geschieht...

Wenn die alten und neuen Rechten dann den Heimatbegriff für sich reklamieren, wundern wir uns über den Zuspruch, den sie erfahren. Alles selbst verschuldet!

Die sich gegen die extremen Rechten engagieren, machen das ehrenamtlich. Der LHV hingegen ist offenbar in attraktiven Gehältern und großzügigen Reisekostenabrechnungen gefangen. Wer braucht einen solchen Landesheimatverband?

Beispiel "Alte Börse" Parchim:

Alles nur geklaut: Beide Bilder stammen aus der SVZ. Trotz der verschiedenen Standorte wird deutlich, dass das Stadtbild erheblich leiden wird - sofern überhaupt gebaut wird... Denn: "Dem Eigentümer der Alten Börse gehören bekanntlich seit Jahren zahlreiche Geschäftshäuser in der Parchimer Innenstadt, die in großer Zahl leer stehen. Da wird er wohl kaum in einen Neubau investieren" (Architekt Harm in der SVZ vom 9.5.2012),
Posted by Dr. Günter Hering at 15:51
Edited on: Sonntag, Mai 20, 2012 16:04
Categories: Denkmale, Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Museen, Pflasterstrassen, Regionalentwicklung, Vereine

Samstag, Mai 05, 2012

Geldsegen für Mecklenburg-Vorpommerns Dörfer?

In der SVZ erschien heute ein Leserkommentar zum EU-Mitteleinsatz für Ländliche Räume, den wir unseren Warnow-Blog-Lesern nicht vorenthalten wollen, zudem er auch bezug nimmt auf die Woseriner Pflasterstraße:

HEIKO HEIMLICH 05.05.2012 11:50

Die Gelder richtig einsetzen!

Die ländlichen Räume haben ohne finanzielle Unterstützung kaum Chancen, in ihrer Eigenart und Schönheit zu überleben. Aber die Gelder werden vielfach kontraproduktiv eingesetzt. Die Subventionierung überdimensionierte Tierproduktionsanlagen hilft nicht dem ländlichen Raum, es bringt ihn im Gegenteil noch schneller um! Wenn eine 150 Jahre alte und noch immer weitgehend intakte Kopfsteinpflasterstraße, die die Anwohner liebend gern erhalten wissen möchten, weggebaggert wird, auch wenn der Straßenneubau zehnmal so viel kostet als die Reparatur der bestehenden Straße, dann hilft das nur dem Planer und dem Tiefbau-Unternehmen, aber es nimmt dem ländlichen Raum ein Stück Identität (siehe hierzu auch http://www.warnow-bote.de/warnow-blog/archives/cat_pflasterstrassen.html, insbesondere den Beitrag "Woserin – mehr als eine Kopfsteinpflasterstraße" vom Dienstag, Juli 20, 2010). Die Liste der negativen Beispiele ist länger als der hier verfügbare Platz...

In einem irrt der Autor allerdings: An Vereinen geht der Sterntalerregen fast immer vorbei. Was logisch ist: Warum soll man diejenigen Dödel, die ehrenamtlich arbeiten, finanziell unterstützen? Wo die Gelder doch schon für die profitorientierten Cleverle nicht ausreichen?

Der SVZ-Artikel und auch noch weitere gute Kommentar zum Thema kann derzeit unter http://www.svz.de/nachrichten/home/top-thema/article//die-agrar-millionaere-aus-mv.html nachgelesen werden.

Informationen zur Woseriner Kopfsteinpflasterstraße finden sich hier auf diesem Blog, u.a.:

Woserin – mehr als eine Kopfsteinpflasterstraße 
Ganz schnelle Denkmalpflege? 
Die Woseriner Pflasterstraße - kein (gutes) Ende? 

oder ganz einfach die Kategorie "Pflasterstraßen" (rechte Spalte hier im Blog) anklicken, dann werden alle Beiträge zum Thema angezeigt.

Samstag, April 21, 2012

Metropolregion Hamburg statt Warnowregion?

Seit dem 19.4.2011 gehören Teile der Warnowegion zur Metropolregion Hamburg, weil neben dem Altkreis Ludwigslust auch der Kreis Nordwestmecklenburg in die Metropolregion Hamburg aufgenommen wurden.

Die Metropolregion umfasst neben Hamburg selbst 17 Kreise und Landkreise. Neu aufgenommen werden der Alt-Landkreis Ludwigslust und Nordwestmecklenburg sowie Ostholstein. Hinzu kommen auch die beiden kreisfreien Städte Lübeck und Neumünster. Die Region reicht damit von Dithmarschen und Cuxhaven an der Nordsee über Uelzen und Lüchow-Dannenberg im Süden Hamburgs weiter über Ludwigslust und Wismar bis an die Ostsee. Rund 1,7 Millionen Arbeitnehmer sind hier tätig. Mehr als 5 Millionen Menschen leben in mehr als 1000 Orten in der Region.

Neben der namensgebenden Hansestadt Hamburg gehören zur Metropolregion

  • in Mecklenburg-Vorpommern: Alt-Landkreis Ludwigslust, Landkreis Nordwestmecklenburg,
  • in Niedersachsen: die Landkreise Cuxhaven, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg (Wümme), Stade, Uelzen
  • in Schleswig-Holstein: die Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn; die kreisfreien Städte Hansestadt Lübeck und Neumünster.

Man darf gespannt sein, ob sich neben den beworbenen Vorteilen nicht auch deutliche Probleme einstellen. Selbstbestimmter kann die Entwicklung für die Bewohner der neu hinzugekommenen Räume kaum werden. Die Entscheidungen der Politiker und Regionalplaner dürften noch stärker dominieren, die Mitspracherechte der Bürger noch geringer als bisher sein. "Die elf Metropolregionen sollen in Deutschland den Ton angeben".

Die Vision einer Warnowregion hatte es wegen der ganz anders geschnittenen Verwaltungsgrenzen von Anfang an schwer. Nur einer war von Anfang an hell begeistert: Pierre Bütz, langjähriger Chef der Eurawasser Rostock (und jetzt im Ruhestand). In Frankreich, so sagte er uns, sind die Verwaltungsräume den Wassereinzugsgebieten zugeordnet und das hätte viele Vorteile. Mit einer konsequenten und regional bezogenen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wäre das in wichtigen Bereichen der Warnowregion auch ohne einheitliche Verwaltungsstruktur möglich gewesen, war aber nicht gewollt.