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Donnerstag, August 09, 2012

„Unsere Bahn soll weiterfahren!“

Die Warnowregion verfügt zwar kaum noch über Eisenbahnstrecken. Aber das, was in unserer Region bereits geschehen ist, muss sich ja andernorts nicht auch noch wiederholen. Deshalb veröffentlichen wir nachstehend einen Aufruf zur Teilnahme an einer Petition gegen weitere Streckenstilllegungen in M-V.

„Unsere Bahn soll weiterfahren!“

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 plant das Verkehrsministerium Mecklenburg- Vorpommern die Streichung von zahlreichen Bahnverbindungen. Vorgesehen sind Taktausdünnungen sowie die Abbestellung einzelner Züge, manche Linien sollen sogar komplett eingestellt werden.

Diese Entscheidung wird voraussichtlich gefällt, ohne den Landtag darüber abstimmen zu lassen und geht somit an großen Teilen der Öffentlichkeit vorbei.

Betroffene dieser Einsparungen sind vor allem Schüler_innen, Studierende, Auszubildende, Arbeitnehmende, Senior_innen sowie die ehrenamtlich Tätigen und die Tourismusbranche unseres Landes. Wir setzen uns als Bündnis verschiedener Jugendorganisationen für den Erhalt der Bahnverbindungen in größtmöglichem Umfang ein. Wir fordern das Verkehrsministerium zur Kompromissbereitschaft auf. Das beinhaltet, dass wir anstelle von relativen Durchschnittszahlen eine genaue Zählung der Fahrgäste jedes Zuges erwarten. Damit würde sichergestellt, dass Verbindungen, die vor allem von Berufspendler_innen und Schüler_innen genutzt werden, in Stoßzeiten erhalten blieben.

Die Bahn stellt nämlich vor allem in Mecklenburg-Vorpommern eine ganz besondere Art der öffentlichen Daseinsvorsorge dar. In einem Flächenland wie dem Unseren ist es absolut notwendig, durch die Bahn mit einem Mindestmaß an Mobilität ausgestattet zu werden, da die Arbeitswege bei uns besonders lang sind. Auch kulturelle Einrichtungen, Schulen, Berufsschulen oder Ärztehäuser sind häufig schlecht von den Dörfern Mecklenburg-Vorpommerns zu erreichen, weshalb die Bahn hier eine besonders wichtige Aufgabe wahrnimmt.

Die ausfallenden Verbindungen sind aus unserer Sicht kaum durch den Nahverkehr zu ersetzen, da vor allem der Arbeitsweg dadurch um ein Vielfaches länger wird. Auszubildende haben keine andere Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz oder ihre Berufsschule zu erreichen, weil sie häufig zu jung für den Erwerb eines Führerscheins sind und zudem nicht über die finanziellen Möglichkeiten für die Anschaffung eines Autos verfügen. Vor allem sie sind durch die Kürzungen betroffen, zumal viele Ausbildungsplätze für Jugendliche aus ländlichen Regionen aufgrund mangelnder Mobilität gar nicht mehr in Frage kommen werden. Mit dem Erhalt der Bahnverbindungen im größtmöglichen Umfang kann aus unserer Sicht einer Verschärfung der voranschreitenden „Landflucht“ in Mecklenburg-Vorpommern entgegengewirkt werden.

„Unsere Bahn soll weiterfahren“ ist deshalb der Name unserer Kampagne, die durch die Unterstützung vieler betroffener und interessierter Bürger_innen stärker wird und damit die Einflussnahme auf das Verkehrsministerium erhöht. Wir kämpfen gemeinsam für unsere Bahnstrecken. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für unsere Mobilität. Es gilt, den möglichen Beschluss des Ministeriums gemeinsam zu kippen.

Beim Bündnis “Unsere Bahn soll weiterfahren!” handelt es um einen Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern:

  • DGB Jugend Mecklenburg-Vorpommer
  • Jusos Mecklenburg-Vorpommer
  • EVG Jugend M-
  • Linksjugend ['solid] M
  • BDP – Bund deutscher Pfadfinder M
  • Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommer
  • und andere

Weitere Infos unter Facebook: http://www.facebook.com/weiterfahren

Petition: http://openpetition.de/petition/online/unsere-bahn-soll-weiterfahren