« Wasser, Abwasser, Regenwasser | Main | Wettbewerbe »

Sonntag, September 02, 2012

EINLADUNG zu einem gerade auch für die Warnowregion wichtigen PODIUMSGESPRÄCH

Die Warnowregion definiert sich als das Einzugsgebiet des Flußsystems Warnow. Über die Warnow und ihre Nebenflüsse und deren Zuflüsse gelangen neben dem Wasser auch viele Stoffe in die Ostsee. Eine Problem neben anderen sind die Nährstoffeinträge, ein erhebliches Gefahrenpotential für das Ökosystem der Ostsee.

Die in Vorbereitung befindliche Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie wird deshalb zwangsläufig auch die Landwirtschaft als Hauptquelle der Nährstoffeinträge ins Visier nehmen. Was das bedeuten kann, wird auf der nachstehend ausgewiesenen Veranstaltung am kommenden Donnerstag in Rostock deutlich werden. Hinkommen, zuhören, nachfragen!

EINLADUNG PODIUMSGESPRÄCH

„Ostseeschutz beginnt auf dem Acker“ – Einladung zu einem Podiumsgespräch zur Eutrophierung der Ostsee durch Intensivlandwirtschaft mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger

Datum: Donnerstag, 6.9.2012, Ort: Rostock, Heinrich Böll-Stiftung, Mühlenstraße 9, Zeit: 19:00 - 21:00

Todeszonen, Blaualgenteppiche von der Größe Deutschlands, Schaummatten am Strand - der enorme Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor stellt eine große Gefahr für das Ökosystem der Ostsee dar.

Hauptquelle dieser Nährstoffe ist die Intensiv-Landwirtschaft. Überschüssiger Kunstdünger, Gülle und Luftschadstoffe aus der industriellen Tierhaltung gelangen von den Feldern über die Oberflächengewässer ins Meer.

Trotz gesetzlicher Auflagen ist eine Reduzierung des Nährstoffeintrags nicht in Sicht. Abhilfe soll die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) schaffen, die 2008 in Kraft gesetzt wurde. Ziel der MSRL ist bis 2020 die europäischen Meere in einen guten Umweltzustand zu versetzen und den Nährstoffeintrag zu verringern.

Der BUND möchte in einem Podiumsgespräch mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger den Zusammenhang von Überdüngung und Meeresschutz erläutern und mit Akteur/innen aus Politik und Landwirtschaft über die Chancen einer Veränderung ins Gespräch kommen.

Teilnehmer und Impulse des Podiumsgespräches:

  • Prof. Hubert Weiger, BUND-Bundesvorsitzender: Landwirtschaftspoliti
  • Dr. Ursula Karlowski, MdL, Stellvertretende Vorsitzende des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Dr. Mignon Schwenke, MdL, Mitglied des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin: Chancen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlini
  • Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin MV: Industrielle Tierhaltungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommer
  • Arne Bilau, Experte für EU-Strukturfonds BUND MV: Ostseeschutz und Reform der EU-Agrarpolitik

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND; T. 0385 521339-12 oder 0178 5654700

Mittwoch, Juli 25, 2012

Warnowschiffahrt - Aktuelles von der "endlosen" Geschichte. Teil VI

Heute erschienen in der "Schweriner Volkszeitung" (SVZ), Lokalredaktion Bützow, gleich zwei Berichte über einen stattgehabten und weitere geplante Bootstouren auf der Warnow zwischen Bützow und Schwaan (http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/drei-partner-in-einem-boot.html; http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/im-kutter-die-warnow-entlang.html).

Diese Aktivitäten stehen in krassem Gegensatz zu einer Erklärung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg/Rostock (StALU MM) vom April diesen Jahres, in der es unter der Überschrift " "Machbarkeit der Warnowschifffahrt noch offen – Untersuchungsprogramm wird erarbeitet. StALU- Amtsleiter unterstützt abgestimmte Untersuchungsvariante" im Text u.a. heißt:

"Gegenwärtig sind alle Beteiligten - und das sind die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock, die EURAWASSER Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt MM - damit beschäftigt, eine Aufgabenstellung für ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, welches Auskunft über die Möglichkeit des Befahrens des Warnowabschnittes Schwaan- Rostock geben soll.

Einbezogen werden natürlich die Umweltverbände, die bei der Erarbeitung einer Aufgabenstellung ihre Mitwirkung zugesagt haben.

Wenn diese Aufgabenstellung erarbeitet worden ist, und der StALU- Amtsleiter geht davon aus, dass dieses im Herbst 2012 der Fall sein kann, wird durch ein entsprechendes Fachgremium die Machbarkeit des gewünschten Befahrens der Warnow dargestellt. Erst dann kann man sagen, inwieweit durch Ausnahmeregelungen die einzelnen Schutzkategorien hier Möglichkeiten bieten. Im Moment ist das Ergebnis also noch offen.

Eine weitere Frage stellt sich natürlich auch bezüglich der Gesamtfinanzierung. Zum Ersten muss das Gutachten bezahlt werden, zum Zweiten muss das dann parallel laufende Moratorium finanziert werden und es sind auch gewisse Notwendigkeiten bei der Bereitstellung eines exponierten Schiffes zu berücksichtigen.

Amtsleiter Hans- Joachim Meier unterstützt die aufgezeichnete Variante..." (http://www.stalu-mv.de)Nun könnte man einwenden, dass sich die vorgenannte PM auf die Teilstrecke Rostock-Schwaan bezieht und die aktuellen Bootsfahrten auf die vorgelagerte Stecke Schwaan-Bützow stattfinden, die laut StALU "nicht mit Schutzstaten belegt ist. Die Warnow ist in diesem Bereich weder Naturschutzgebiet noch FFH- , noch Vogelschutzgebiet und schon gar nicht der Entnahmebereich für das Trinkwasser aus der Warnow."

Ersteres (die fehlenden Schutzstaten) konnten wir hier in diesem Blog schon früher widerlegen (Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag), das zweite ist hydrobiologischer Unsinn. Denn auch zwischen Bützow und Schwaan aktivierte Nährstoffe (insbesondere Phosphor) wirken sich auf die Rohwasserqualität an der Entnahmestelle des Wasserwerkes Rostock aus.

Es ist zu befürchten, dass der Verfasser eines Leserkommentars zu den o.g. SVZ-Artikeln recht behält, wenn er u.a. schreibt: "Es ist schon eigenartig, was zum Thema Warnowschiffahrt so alles diskutiert und praktiziert wird. Der eine oder andere bewertet insbesondere das Verhalten des Amtsleiters vom StALU MM als 'undurchsichtig' (um es hier etwas vorsichtig auszudrücken). Aber ausbaden müssen es letztendlich Wirtschaft und Bürger des Stadt Rostock. Egal wie die Angelegenheit ausgeht, saftige Preissteigerungen fürs Rostocker Trinkwasser scheinen unvermeinlich - außer, der neue Besitzer der Eurawasser legt sich quer. Das ist aber eher unwahrscheinlich..."

Alle Beiträge dieses Blogs zum Thema "Warnowschiffahrt" finden sich unter der Kategorie "warnow".

Posted by Dr. Günter Hering at 15:43
Edited on: Mittwoch, Juli 25, 2012 16:20
Categories: Regionalentwicklung, Tourismus, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Samstag, Juni 09, 2012

Warnowschifffahrt - offenbar doch eine endlose Geschichte. Teil V

Ungeachtet unseres letzten Statements (4.6. als Leserbrief in der OZ, 6.6. hier im Blog) wiederholte der OZ-Leser Matthias Kross seine Argumente vom 3.5. nochmals am 6.6., was uns zu der nachstehenden Replik veranlasste. Die blau gekennzeichneten Textstellen wurden von der OZ gestrichen. Vermutlich soll das Thema auch weiterhin in der Zeitung "kommuniziert" werden - zugunsten der Warnowschiffahrt und zu Lasten der Trinkwasserversorgung in Rostock.

Hier ist unser letzter OZ-Leserbrief vom 7.6.2012:

"Schiffsverkehr auf der Warnow – bitte keine Endlosschleife!

Wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, dann vermengulieren Politiker gerne den ungeliebten Aspekt mit anderen, randlichen Themen und hoffen auf hinreichende Verwirrung bei den Adressaten ihrer Botschaften. Gute fachliche Praxis sieht anders aus. Ich habe auf die Gefahr einer Freisetzung des im Sediment anaerob gebundenen Phosphates durch Aufwirbelung (und damit Belüftung) hingewiesen, wie sie sie durch Schiffsverkehr entstehen kann. Dabei ist die Antriebsart völlig unerheblich, nur Schiffsgröße oder/und Geschwindigkeit sind relevant. Die Phosphatfreisetzung ist deshalb so gefährlich, weil Phosphate in der Warnow die am geringsten verfügbaren Pflanzennährstoffe sind und damit die Algenentwicklung („Wasserblüten“) nur von ihrer Verfügbarkeit abhängt. Das ist gesichertes Wissen und von keinem anderen Aspekt in Frage zu stellen. Die von Herrn Kross als wünschenswert genannten „Belüfter“ wären extrem kontraproduktiv!

In seinem beiden Leserbriefen vom 3.6. und 6.6. zeigt sich Herr Kross sehr um den Zustand der unteren Warnow besorgt (Verstopfungen, starker Pflanzenwuchs, Hochwasser, umgefallene Bäume, Treibgut usw.), als wäre der Fluß ein ungepflegtes Waisenkind. Aber die Warnow ist ein Gewässer 1. Ordnung, wird also direkt vom Land betreut, im unteren Bereich vom StALU Mittleres Mecklenburg. Die dortigen Fachleute kommen zu jedem Zeitpunkt und in jedem Gewässerabschnitt ihrer Verantwortung nach und pflegen das Gewässer behutsam, schonend und konsequent. Die Datenlage ist ausgezeichnet. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie bewirkt ein übriges. Die von Herrn Kross so heftig befürworteten Untersuchungen sind daher überflüssig (zumal sie vermutlich nicht von dem Schiffsbetreiber, sondern vom Steuerzahler finanziert würden), außer für den potentiellen Auftragnehmer. ;-)

Wenn Herr Kross die „Endlosschleife“ noch weiterführen will, dann empfehle ich unseren Warnow-Blog, der für Manuskripte stets offen ist. Den Lesern und Leserbriefschreibern der OZ sollten wir hingegen keine weiteren Runden mit gleichem Inhalt zumuten."

Bisher erschienen zum Thema "Warnowschiffahrt" hier in diesem Blog folgende Einträge:

Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger 
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock 
Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag 
Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV 
Posted by Dr. Günter Hering at 12:04
Edited on: Samstag, Juni 09, 2012 12:33
Categories: Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Mittwoch, Juni 06, 2012

Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV

Am 30.5.2012 berichtete die „Lokalausgabe Güstrow“ (/OZ/LOKAL/GUE vom 30.05.2012 18:55) der Ostsee-Zeitung (OZ) unter dem Titel „Bald wieder Schiffsverkehr auf der Oberwarnow?“ folgendes:

Schwaan. Der Schiffsverkehr zwischen Schwaan und Bützow soll offenbar noch in diesem Sommer wieder aufgenommen werden. Entsprechende Vorbereitungen laufen zwischen beiden Warnow-Städten und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Landwirtschaft in Rostock. Auch der Betreiber eines elektrisch betriebenen Kutters steht bereit. Nach Auskunft der Beteiligten soll demnächst ein Probebetrieb starten, bei dem die tatsächlichen Auswirkungen des Schiffsbetriebes auf die Qualität des Warnowwassers und eventuelle Gefahren für das Rostocker Trinkwasser beurteilt werden sollen. [1]

Daraufhin meldete sich am 3.6. ein OZ-Leser mit einem längeren Leserbrief, der zu suggerieren versucht, die wasserwirtschaftlichen Bedenken auf das Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung in Rostock seien heutzutage nicht mehr gegeben und „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten“ (den Leserbrief haben wir hier gespiegelt).

Dem ist nach wie vor nachdrücklich zu widersprechen, was wir in der OZ (Leserbrief vom 4.6.2012) auch getan haben und hier noch einmal bleibend dokumentieren:

"Schiffsverkkehr auf der unteren Warnow

Es ist manches ein wenig anderes als es Herr Kross in seinem Leserbrief vom 3.6. darstellt:

  1. Ich bin kein Projektingenieur, sondern promovierter Naturwissenschaftler und in dem Bereich der Hydrobiologie nicht ganz unbewandert.
  2. Die Warnow wurde auch zu DDR-Zeiten nicht von „vielen Booten mit Verbrennungsmotor“ befahren, das war eben wegen der Rohwassergewinnung aus der fließenden Welle schon damals nicht gestattet.
  3. Es ging (und geht) auch nicht darum, „die massiven Einleitungen von Nähr- und Schadstoffen herauszurechnen“, sondern um naturwissenschaftliche Befunde, die damals wie heute gültig sind.
  4. „Wieviel der Verbindungen ist noch in der Warnow wirksam und nicht längst in der Ostsee?“ Ich weiß nicht, was die OZ berichtet hat, aber in meinem originalen Beitrag vom 23.4.2012 (http://www.warnow-bote.de/warnow-blog/archives/2012/04/entry_69.html) schrieb ich von den im anoxischen Sediment festgelegten Phosphatmengen, die durch Belüftung infolge von Aufwirbelungen wieder löslich werden. Mit Blick auf die Trinkwasserversorgung von Rostock geht es eben nicht um diejenigen Nährstoffe, die in die Ostsee ausgetragen werden!
  5. Unabhängig davon, wieviel Stickstoffverbindungen in die Warnow eingetragen wurden und werden, die Massenentwicklung von Algen wird vom knappsten Nährstoff bestimmt und das sind in den Gewässern die Phosphate.

In wikipedia.de findet sich dazu unter dem Stichwort „Minimumgesetz“ folgende kurze und treffende Aussage:

>Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, „das Geringste“, von Carl Sprengel 1828 veröffentlicht, von Justus von Liebig in erweiterter Form popularisiert) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. Diese Ressource wird auch als Minimumfaktor bezeichnet. Bei Vorliegen eines solchen Mangelfaktors hat es keinen Einfluss auf das Wachstum, wenn eine Ressource hinzugegeben wird, die bereits im benötigten Umfang vorhanden ist. Das Minimumgesetz ist u.a. eine wichtige Grundlage bei der Düngung.<

Landwirte, Gärtner, Hydrobiologen, Gewässerwirtschaftler usw. kennen dieses nun schon fast 200 Jahre alte Wissen und berücksichtigen es in ihren Entscheidungen. Es ist auch nicht durch andere Aspekte ungültig zu machen. So bleibt die Erwartung von Herrn Kross, „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten, da der Fluß mit nur geringem Eingriff beständig freigehalten und kontrolliert wird“ in bezug auf eine Kompensation der verheerenden Wirkungen einer Phosphatfreisetzung ein frommer Wunsch, fernab jedweder Realität."

Soweit der Leserbrief und unsere Erwiderung. Zu widersprechen ist auch aus einem anderen Grund: Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Meier, hatte gegenüber den Medien erklärt, zwischen Bützow und Schwaan gäbe es an und auf der Warnow keine sensiblen Gebiete oder gar Schutzzonen, was aber überhaupt nicht stimmt (siehe Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag) !

Des weiteren kann es kein Zufall mehr sein, dass ständig die Flussabschnitte zwischen Bützow und Schwaan einerseit und zwischen Schwaan und Rostock andererseits miteinander vermenguliert werden. Während jetzt wieder von Versuchsfahrten im Abschnitt Bützow-Schwaan die Rede ist, um die Auswirkungen auf die Rohwasserqualität für das Rostocker Trinkwasser überprüfen zu können, war in früheren Aussagen des StALU MM die Rede davon, dass ein Gutachten "über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock" bis zum Herbst 2012 vorliegen soll. Es wird Zeit, mit solchen Roßtäuschertricks aufzuhören!

Anmerkungen:

1. Merkwürdig: Auf der Internetseite der OZ gibt es Lokalausgaben für Rostock, Greifswald, Wismar usw., aber keine für Güstrow...
Bisher erschienen zum Thema "Warnowschiffahrt" hier in diesem Blog folgende Einträge:
Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger 
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock 
Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag 
Posted by Dr. Günter Hering at 18:24
Edited on: Mittwoch, Juni 06, 2012 18:54
Categories: Kulturlandschaft, Tourismus, Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Sonntag, April 29, 2012

Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag

Eine Leserzuschrift veranlasste uns, die SVZ-Meldung vom gestrigen Tag (28.4.2012) (siehe auch Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock ) genauer zu lesen und zu überdenken. Heiko Heimlich schrieb als Leserkommentar zum vorgenannten SVZ-Artikel:

"Hei lücht!!!

Die SVZ berichtet, dass die Motorbootfahrt zwischen Schwaan und Bützow stattfand, "in einem Bereich der Warnow also, der weder Naturschutz- noch Vogelschutzgebiet ist und schon gar nicht der Entnahmebereich von Trinkwasser für Rostock und Umgebung." Das dürfte von Herrn Meier stammen, stimmt aber nicht. Auch in diesem Bereich sind die Warnow und ihr Uferstreifen Trinkwasserschutzzone II (OW) bzw. III (OW), Vogelschutz- und FFH-Gebiet und anteilig auch Landschaftsschutzgebiet. Wer es nicht glaubt, kann sich auf der Kartenseite des LUNG selbst überzeugen: http://www.umweltkarten.mv-regierung.de

Wenn schon der Herr Amtsleiter nicht weiß, wo welche Schutzzonen in seinem Amtsbereich liegen - wieso macht der BUND (in Persona von Herrn Dr. Roloff) dieses miese Spiel mit?".

Wir sind der Empfehlung von Herrn Heimlich nachgegangen und haben auf der genannten Webseite folgende Informationen zum Warnow-Abschnitt zwischen Bützow und Schwaan gefunden und als Screenshot nachstehend dokumentiert:

1. Trinkwasserschutzzonen

2. Vogelschutz- und FFH-Gebiete

 

3. Landschaftsschutzgebiete

 
Posted by Dr. Günter Hering at 12:46
Edited on: Montag, Juni 04, 2012 17:51
Categories: Kulturlandschaft, Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Samstag, April 28, 2012

Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock

Die Bedenken gegen eine Schiffahrt auf der Warnow insbesondere zwischen Schwaan und Rostock, die auch hier auf dem Warnow-Blog zu lesen waren (Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger), zeigten zwischenzeitlich offenbar Wirkung. Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Hans-Joachim Meier, erklärte der Bützower Zeitung:

"So sehr der Wunsch vieler Schwaaner, Bützower und Rostocker auch verständlich sei, den Warnowabschnitt zwischen Schwaan und der Hansestadt wieder befahrbar zu machen, so sei in dieser Sache noch nichts entschieden, sagte er.

Am 21. April gab es eine Motorbootfahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Schwaan und Bützow (wir berichteten). In einem Bereich der Warnow also, der weder Naturschutz- noch Vogelschutzgebiet ist und schon gar nicht der Entnahmebereich von Trinkwasser für Rostock und Umgebung. Dieser Abschnitt dürfe mit Sondererlaubnis schon seit Jahren befahren werden, so Meier. Zur Zeit seien aber die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock sowie die Eurawasser Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das StALU MM damit beschäftigt, ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, das Auskunft über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock geben soll. Im Herbst 2012 soll das Gutachten fertig sein. Aber bis jetzt sind weder die Finanzierung des Gutachtens noch die Bereitstellung eines für diese Fahrten erforderlichen Schiffes geklärt."

So der Zeitungstext, der nur in der Bützower Zeitung und (bislang) nicht einmal in den Rostocker Norddeutschen Neuesten Nachrichten erschien. Alles leicht blamabel, aber was solls - vor Tische las man es noch ganz anders. Schön, dass sich jetzt die Vernunft - wenigstens bis auf weiteres - durchgesetzt hat!

Donnerstag, April 26, 2012

Wassermanagement der Zukunft - nachhaltige Strategien

Unter diesem Titel findet sich auf der Webseite des StaLU Mittleres Mecklenburg folgende Information:

Am 9. Mai 2012 startet die 13. Regionale Nachhaltigkeitsausstellung des StALU MM und der Universität Rostock mit dem 10. Eröffnungssymposium zum Thema "Wassermanagement der Zukunft - nachhaltige Strategien".

Hauptreferent ist der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, Dr. Till Backhaus. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.wvu.uni-rostock.de .

mehr erfahren zu diesem Thema

Das Tagungsprogramm findet sich unter http://www.wvu.uni-rostock.de/fileadmin/Um_Welt/Tagungen/2012/FlySym2012.pdf

Das Anmeldeformular kann online ausgefüllt und abgeschickt werden unter http://www.wvu.uni-rostock.de/veranstaltungen/tagungen/anmeldung0/

Achtung! Die Anmeldung sollte bereits bis zum 25. April erfolgen!

Eventuell bietet die Tagung Möglichkeiten, Fragen zum Vorhaben einer neuerlichen Warnowschiffahrt zu stellen. Erfahrungsgemäß sind die Veranstaltungen allerdings wenig diskussionsfreudig strukturiert (siehe auch das aktuelle Programm). Aber man kann es ja mal versuchen...

Posted by Dr. Günter Hering at 11:33
Edited on: Montag, Juni 04, 2012 17:50
Categories: Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Montag, April 23, 2012

Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger

Die Schweriner Zeitung meldet heute, am 23. April 2012, "Wieder Fahrgastschiffe auf der Warnow"

"Für die Fahrgastschifffahrt auf der Warnow kann es rund 30 Jahre nach deren Aus noch in diesem Sommer einen Neustart geben. Darauf verständigten sich am Wochenende Vertreter zuständiger Stellen bei einer Testfahrt auf dem Fluss. Um die Qualität des Oberflächenwassers nicht zu gefährden, war in den 1970er Jahren erst die Fracht- und wenig später auch die Fahrgastschifffahrt eingestellt worden.

Die Warnow gilt als eine der romantischsten Wasserstraßen in Nordostdeutschland und dient zugleich als Trinkwasserreservoir für Rostock und umliegende Gemeinden. Ermöglicht werden soll der Neustart durch den Einsatz eines Kutters mit Elektromotor. Der Betreiber plant den Einsatz des Schiffes zwischen Bützow und Rostock.

Für die etwa 35 Kilometer lange Strecke werden etwa fünf Stunden benötigt. Fahrgäste könnten vor allem Touristen sein. Aber auch Einheimische hatten zuletzt immer wieder einen Neustart angeregt.

Bislang hatte vor allem der Warnow-Wasser- und Abwasserverband, der mit dem Unternehmen Eurawasser für die Trinkwasserqualität aus der Warnow verantwortlich zeichnet, Bedenken angeführt. Doch sowohl Eurawassergeschäftsführerin Gesine Strohmeyer als auch Verbandschefin Katja Gödke gaben jetzt grünes Licht für einen Neustart.

Zuvor hatten sich bereits der Leiter des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt, Hans-Joachim Meier, als auch BUND- Landessprecher Burkhard Roloff für eine Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs mit umweltfreundlicher Antriebstechnik ausgesprochen. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) sicherte den Beteiligten Unterstützung zu, um eine Konzeption für die Warnow-Schifffahrt zu erstellen."

"Ermöglicht werden soll der Neustart durch den Einsatz eines Kutters mit Elektromotor." Aber nicht der Antrieb ist das Hauptproblem, sondern die Phosphatfreisetzung aus dem Bodensediment! Jede Bewegung eines größeren Schiffskörpers erzeugt Stauwellen vor dem Schiff und nachfolgende Wirbelschleppen - selbst wenn es gar keinen eigenen Antrieb hätte, sondern getreidelt würde! Dadurch wird Sediment aufgewirbelt. Der Kontakt mit dem freien Wasser und dem darin enthaltenen Sauerstoff mobilisiert die im sauerstofffreien Sediment unlöslich gebundenen Phosphatverbindungen, sie stehen damit wieder als Pflanzennährstoff zur Verfügung. Die Menge der Phosphate bestimmt den Umfang von Algen-Massenentwicklungen (Wasserblüten), denn alle anderen Nährstoffe sind im Überschuss vorhanden.

Die Algenentwicklung wird zusätzlich dadurch begünstigt, dass die Warnow zwischen Bützow und Rostock kaum Gefälle hat. Würde vom Oberlauf kein Wasser zufließen, liefe der Fluß zwischen Bützow und Rostock nicht leer, sondern würde zum langgestreckten Teich. Bei bisher üblichen Niederschlagsmengen verweilt das Wasser immerhin noch drei Tage, bis es vom nachströmenden Wasser in die Unterwarnow gedrückt wird. Drei Tage Aufenthaltszeit sind ideal für die Ausbildung von Wasserblüten!

Algenblüten würden die Filter im Wasserwerk hoffnungslos verstopfen und zugleich eine Menge unguter Stoffe ins Wasser entlassen. Geruchs- und auch Gesundheitsbeeinträchtigungen sind vorprogrammiert, denn so viel Aktivkohle kann Eurawasser gar nicht einsetzen, um die jetzige Trinkwasserqualität zu halten. Die Folgen sind zwangsläufig höhere Wasserpreise und zugleich für die vom Rostocker Wasserwerk versorgten Touristiker erhebliche Imageverluste. Und das Rostocker Bier könnte nach "Bio" schmecken...

Ganz nebenbei sind auch Fischsterben vorprogrammiert, denn durch Wasserblüten verschiebt sich der pH-Wert des Wassers ins stark alkalische. Es kommt zur Verätzung der Kiemen, die Fische können keinen Sauerstoff mehr aufnehmen (obwohl der vorhanden ist) und ersticken.

Das alles ist gesichertes Wissen, auch speziell für die Warnow in vielen Untersuchungsberichten dokumentiert. Allerdings wurden die beteiligten Institutionen und Universitäts-Institute nach der Wende "abgewickelt", es steht zu befürchten, dass man dabei auch die wissenschaftlichen Unterlagen zur Warnow vernichtete. Das für Wasserkörper allgemein gültige Wissen hingegen ist schlecht zu leugnen...

Vor rund fünf Jahren erschien folgender Leserbrief in der Schweriner Volkszeitung:

Personenschiffahrt auf der Warnow?

Die Bützower Zeitung berichtete unlängst, dass das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) Rostock Gelder aus der Agenda-21-Förderung über die Stadt Schwaan an die Universität Rostock ausreicht. Diese soll eine Studie über Möglichkeiten einer Personenschiffahrt auf der unteren Warnow erarbeiten.

Das macht fassungslos. Bekanntlich trinkt Rostock aus der Warnow. Der Fluss hat zwischen Bützow und Rostock kein Gefälle. Er verhält sich hier wie ein langgestreckter See und bietet dadurch den Algen optimale Entwicklungsbedingungen bis hin zu intensiven Wasserblüten. Die verstopfen im Wasserwerk nicht nur die Filter, sondern beeinträchtigen auch den Geschmack des Rohwassers und verursachen kostenintensive Maßnahmen, die wir in Rostock - Bevölkerung und Wirtschaft – über die Wasserpreise bezahlen müssen.

Würde der im Flussbett lagernde Schlamm aufgewirbelt und dadurch das im ruhenden Schlamm gebundene Phosphat wieder in Lösung gebracht, wären Wasserblüten in schwer vorstellbarem Ausmaß die Folge. Deshalb ist mit Ausnahme von kleinen Booten jeder Schiffsverkehr auf der Warnow verboten. Deshalb und völlig zu Recht legte auch der Warnow-Wasser- und Abwasserverband Beschwerde ein gegen die vom StAUN 2005 erteilte Ausnahmegenehmigung, anlässlich des Schwaaner Stadtjubiläums für nur zwei Tage eine Personenschiffahrt zwischen Rostock und Schwaan zu gestatten.

Nun soll es um Personenschiffahrt zwischen Bützow und Schwaan gehen. Als wenn das dort durch größere Schiffe freigesetzte Phosphat nicht auch in Form von Algenblüten an der Brauchwasserentnahmestelle des Rostocker Wasserwerkes ankäme! Bezeichnender Weise sollen in die Uni-Studie zwar die Unteren Naturschutzbehörden und die Abteilung Naturschutz des StAUN eingebunden werden, aber nicht die Wasserfachleute.

Der beauftragte Professor Riedel von der Universität muss das alles nicht wissen, denn zum einen kam er erst nach der Abwicklung diesbezüglicher Uni-Institute (und der Vernichtung wertvoller Forschungsergebnisse) nach Rostock und zum anderen ist er Landschaftsarchitekt.

Aber noch gibt es hierzulande genügend Fachleute, die dieses Wissen besitzen – unter anderem bei der Eurawasser und auch im StAUN Rostock selbst. Die sitzen allerdings nicht in dem von der Bützower Zeitung genannten Abteilung Naturschutz.

Anzumerken bleibt auch, dass die Finanzierung dieser Studie im Widerspruch zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie steht. Durch sie soll ein guter ökologischer Zustand der Warnow erreicht werden. Die Kriterien für einen guten ökologischen Zustand sind hart und auf keinen Fall durch vermeidbare Nährstoffbelastungen zu erreichen.

Vor allem aber ist Zukunftssicherung gemeint, wenn von Agenda-21-Zielen und deren Umsetzung die Rede ist. Es erscheint mir daher verantwortungslos, Agenda-21-Fördermittel für eine Studie zur Ermöglichung von Passagierschiffahrt auf der Warnow einzusetzen.

Friedrich Heidemann, Rostock

auch im „Rostocker Blitz“ vom 11.3.07

Wenn jetzt auch der Wasserversorger einer Personenschiffahrt auf der unteren Warnow zustimmt, dann ist schlimmes zu befürchten. Wohl zu lange sind die Wasserpreise in Rostock hinreichend stabil geblieben. Die durch eine intensivierte Befahrung der unteren Warnow zu erwartenden Wasserbeeinträchtigungen werden ein "willkommener" Anlass sein, um intensive Investitionen zu tätigen (bis hin zum Umbau des Ortsnetzes zwecks Bezug von Grundwasser aus der Kühlung) und in deren Gefolge die Wasserpreise ins Unzumutbare zu steigern. Wir werden hören und lesen, dass es zu den umfangreichen Investitionen "keine Alternative" gebe, denn man konnte ja nicht ahnen, dass die Niederschläge geringer würden (längere Verweildauer des Wassers) und die Temperaturen höher (noch intensivere Algenblüten, früher einsetzend und erst im Spätherbst abklingend).

Letztendlich stellt sich nur eine Frage: Wo bleibt die Verantwortung der zuständigen Fachbehörde und wie verträgt sich das Vorhaben mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die doch eine Verbesserung des ökologischen Zustandes der Wasserkörper bis hin zum Erreichen eins guten ökologischen Zustandes zum Ziel hat?

Ein kleiner Anhang: "Die Warnow gilt als eine der romantischsten Wasserstraßen in Nordostdeutschland" - das trifft ganz sicher auf andere Abschnitte zu, aber wohl kaum für die untere Warnow. Aber über Geschmack lässt sich streiten - urteilen Sie selbst. Die Fotos entstanden auf der "Jubiläumsfahrt" 2005. Das romantische Highlight, die alte Schwaaner Hubbrücke, gibt es nicht mehr (auch so eine Geschichte mit Beigeschmack...).

 
Posted by Dr. Günter Hering at 16:10
Edited on: Montag, Juni 04, 2012 17:49
Categories: Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Samstag, April 21, 2012

Metropolregion Hamburg statt Warnowregion?

Seit dem 19.4.2011 gehören Teile der Warnowegion zur Metropolregion Hamburg, weil neben dem Altkreis Ludwigslust auch der Kreis Nordwestmecklenburg in die Metropolregion Hamburg aufgenommen wurden.

Die Metropolregion umfasst neben Hamburg selbst 17 Kreise und Landkreise. Neu aufgenommen werden der Alt-Landkreis Ludwigslust und Nordwestmecklenburg sowie Ostholstein. Hinzu kommen auch die beiden kreisfreien Städte Lübeck und Neumünster. Die Region reicht damit von Dithmarschen und Cuxhaven an der Nordsee über Uelzen und Lüchow-Dannenberg im Süden Hamburgs weiter über Ludwigslust und Wismar bis an die Ostsee. Rund 1,7 Millionen Arbeitnehmer sind hier tätig. Mehr als 5 Millionen Menschen leben in mehr als 1000 Orten in der Region.

Neben der namensgebenden Hansestadt Hamburg gehören zur Metropolregion

  • in Mecklenburg-Vorpommern: Alt-Landkreis Ludwigslust, Landkreis Nordwestmecklenburg,
  • in Niedersachsen: die Landkreise Cuxhaven, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg (Wümme), Stade, Uelzen
  • in Schleswig-Holstein: die Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn; die kreisfreien Städte Hansestadt Lübeck und Neumünster.

Man darf gespannt sein, ob sich neben den beworbenen Vorteilen nicht auch deutliche Probleme einstellen. Selbstbestimmter kann die Entwicklung für die Bewohner der neu hinzugekommenen Räume kaum werden. Die Entscheidungen der Politiker und Regionalplaner dürften noch stärker dominieren, die Mitspracherechte der Bürger noch geringer als bisher sein. "Die elf Metropolregionen sollen in Deutschland den Ton angeben".

Die Vision einer Warnowregion hatte es wegen der ganz anders geschnittenen Verwaltungsgrenzen von Anfang an schwer. Nur einer war von Anfang an hell begeistert: Pierre Bütz, langjähriger Chef der Eurawasser Rostock (und jetzt im Ruhestand). In Frankreich, so sagte er uns, sind die Verwaltungsräume den Wassereinzugsgebieten zugeordnet und das hätte viele Vorteile. Mit einer konsequenten und regional bezogenen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wäre das in wichtigen Bereichen der Warnowregion auch ohne einheitliche Verwaltungsstruktur möglich gewesen, war aber nicht gewollt.