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Sonntag, Mai 11, 2014

Abschied von einem sehr aktiven Verein

Die Schweriner Volkszeitung berichtet:

"Es war Wehmut zu spüren auf der Mitglieder- und Wahlversammlung des Hinstorff-Förderkreises für Literatur Brüel am Montagabend auf Schloss Kaarz: Die Mitglieder beschlossen mit einer Gegenstimme die Auflösung des Vereins. Barbara von Fircks kandidierte nach 20 Jahren an der Vereinsspitze nicht wieder. Es müsse einmal einen Wechsel geben, damit nicht alles auf eine Person zugeschnitten sei, hatte sie in einem früheren SVZ-Gespräch erklärt, zudem würden persönliche Verpflichtungen sie in Anspruch nehmen.

Barbara von Fircks hatte es den Mitgliedern langfristig angekündigt. Im vergangenen November wurde es auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung diskutiert. Weil sich auch der Vorstand

u. a. aus beruflichen Gründen und fehlenden Kontakten zu Autoren und Verlagen nicht mehr zur Wahl stellte, war die Liquidation unausweichlich. Zu Liquidatoren bestellt wurden neben Barbara von Fircks, Jürgen Goldberg als 2. Vorsitzender und Ilona Windolph als Schatzmeisterin.

Der aktuell 68 Mitglieder zählende Hinstorff-Förderkreis war 1993 gegründet worden, um für die publikumswirksamen Lesungen in der Stadtbibliothek Fördermittel einzuwerben. Doch auch als es die dann nicht mehr gab, war es dem Verein gelungen – dank Mitgliedsbeiträgen, Spenden, der Vernetzung mit anderen literarischen Institutionen und Eintrittsgeldern – Veranstaltungen in hoher Qualität durchzuführen. 400 sind es seit 1993 gewesen, bilanzierte von Fircks, davon 200 auf Schloss Kaarz, in dieser „hier ganz besonderen Atmosphäre“.°

Quelle: SVZ 6.5.14

Posted by Dr. Günter Hering at 15:24
Edited on: Sonntag, Mai 11, 2014 15:45
Categories: Bürgerschaftliches Engagement, Kultur, ländlicher Raum M-V, Literatur

Montag, Mai 05, 2014

Ein Dorfkirchen-Museum in Kuppentin

In der Schweriner Volkszeitung fanden wir folgende Nachricht, die wir für bemerkenswert halten und deshalb auszugsweise hier zitieren (gerne würden wir Arbeit sparen und nur den Link zum Artikel angeben, aber leider nimmt die SVZ nach nur wenigen Tagen ihre Beiträge vom Webserver).

„Was lange währt, wird endlich gut“ – diesen Spruch kennt nicht nur der Volksmund, auch Dr. Peter Emisch vom Förderverein Kirche Kuppentin e.V kann von dieser Weisheit ein Lied singen. Mehr als zehn Jahre hat er sich als Ehrenamtlicher an dem Wandel des heruntergekommenen Pfarrhauses in der Kuppentiner Mühlbachstraße beteiligt, bis daraus das erste und einzige Museum für mecklenburgische Dorfkirchengeschichte entstand und am vergangenen Freitagvormittag offiziell eröffnet werden konnte.

Rückblick: Schon zu DDR-Zeiten befindet sich die Kirche in der Kuppentiner Mitte in katastrophalem Zustand und ist sogar baupolizeilicher abgesperrt. Auch der Zustand des nebenstehenden Pfarrhaus lässt zu wünschen übrig. Der seit 1995 bestehende Förderverein Kirche Kuppentin kämpft seit Jahren unermüdlich für eine Sanierung beider Häuser. Während das Vorhaben für die Kirche schnell realisiert werden konnte, sollte für das Pfarrhaus ein Nutzenkonzept vorgelegt werden, erzählt der Fördervereinsvorsitzende, Dr. Peter Emisch. „So entstand die Idee, in diesem Hause neben einem Gemeinderaum, der als Winterkirche und für Vorträge genutzt werden kann, ein Museum entstehen zu lassen“, so der 76-Jährige.

Nachdem das alte Pfarrhaus für mehr als 400 000 Euro saniert werden konnte, blieb es innen weiterhin aber erstmal ohne Leben.

Doch dank kreativer Köpfe wurde auch dafür bald der richtige Weg eingeschlagen: Das Museum sollte in eine Wohnung eines Pastors aus den 1860er Jahren verpackt werden. „Wir wollten keine Heimatstube“, so Emisch, „sondern eine historisch nachvollziehbare, sachlich richtige Darstellung.“

Ganze sieben Jahre mussten vergehen und weitere 82 000 Euro investiert werden, bis aus der Idee ansehnliche Realität wurde. Die Designer-Gruppe fachwerkler aus Schwerin setzte die Vorstellungen des Teams um Dr. Emisch um. Entstanden ist eine Vierraum-Pastoren-Wohung mit Amtszimmer, Wohnzimmer, Bibliothek sowie Wirtschaftsraum/Küche.

Der Historiker Dr. Reno Stutz und die Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Inge Mager aus Hamburg zeichneten sich für die zahlreichen erklärenden Texte verantwortlich, die die einzelnen Originalstücke aus dem 19. Jahrhundert beschreiben und so einen Einblick in das Pastorenleben zu damaliger Zeit ermöglichen. Ein Zeitstrahl mit beweglichen Tafeln gibt einen Gesamtüberblick über die Entwicklung der Kirche in MV – beginnend zur Zeit der Slawen bis in die Moderne.

Wer auch einen Blick in das – nach Meinung des Fördervereins– einmalige Dorfkirchengeschichtsmuseum in MV blicken will, der sollte sich unter 038732/20594 voranmelden.

Quelle: SVZ 140430

Es ist also möglich, auch im ländlichen Raum Kultur nicht nur zu bewahren, sondern bemerkenswerte kulturelle Einrichtungen zu entwickeln - trotz aller demografischen Unkenrufe und immer knapper werdender öffentlicher Mittel. Zielstrebiges und beharrliches bürgerschaftliches Engagement macht es möglich!