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Samstag, Oktober 11, 2014

Mehr Wachsamkeit im Umgang mit historischer Bausubstanz

Die SVZ berichtet am 4.10.2014 über das Engagement des Kunst- und Altertumsvereins Güstrow:

"In einem offenen Brief beklagt der Verein den herben Verlust an historischer Bausubstanz durch den Großbrand Mitte August. Das Feuer zerstörte das Eckhaus am Markt 29, in dem die Marktdrogerie ihr Zuhause hatte, und das benachbarte Gebäude Nr. 30. Infrage gestellt wird der schnelle Abriss der Nr. 29. „Der Abriss war behördlich gefordert und genehmigt, unvermeidbar und regelhaft. Dennoch ist es bedauerlich, dass die Güterabwägung anscheinend zu Lasten des Denkmals ausfiel“...

Aus der Sicht der Mitglieder des Kunst- und Altertumsvereins und weiterer rund 30 Unterzeichner des offenen Briefes geschah der Abriss des einsturzgefährdeten Baus vom Grünen Winkel aus „irritierend eilig und möglicherweise unter Beseitigung historischer Befunde“. Angeführt werden das Ständerwerk, zwei geschnitzte Knaggen sowie Winkelstücke an den senkrechten Ständern und Dachbalken. Auch wenn man es dem sanierungsbedürftigen Fachwerkbau vielleicht nicht angesehen habe, so habe es sich doch um einen der wenigen Renaissanceständerbauten in Mecklenburg gehandelt. Der wertvollste Teil erstreckte sich entlang des Grünen Winkels...

Es folgt die Frage nach der Sicherung von Details und nach einer Dokumentation...

Zu den Beweggründen der Unteren Bauaufsichtsbehörde eine Abrissgenehmigung ohne Auflagen zu erteilen, gab es gestern beim Landkreis Güstrow keine Auskunft."

Güstrows Bürgermeister Arne Schuldt: „Ich denke, wir sind als Stadt sehr aktiv, was die Rettung historischer Bausubstanz in der Altstadt anbelangt. Wir werden uns auch im Fall Markt 30 reinhängen.“ Die Stadt bemüht sich um die Verfügungsgewalt für das Haus, Es hat eine „prächtige, historisch wertvolle klassizistische Fassade“ habe, die die Westseite des Güstrower Marktplatzes mit präge und deshalb unverzichtbar sei. „Auch sind das klassizistische Innere und seine Außenwände nur geschädigt und durchaus sanierungsfähig“, sagt der Kunst- und Altertumsverein Güstrow.

Quelle: http://www.svz.de/lokales/guestrower-anzeiger/grosse-sorge-um-graues-kleinod-id7832056.html

Montag, September 22, 2014

Der Bützower Bahnhof hat eine Zukunft

Der denkmalgeschützte Bahnhof Bützow hat einen neuen Besitzer und der denkt engagiert regional. Weiterlesen bitte auf http://www.svz.de/lokales/buetzower-zeitung/zepeliner-kauft-buetzower-bahnhof-id7699376.html

Freitag, Juli 25, 2014

Neues Internetportal zur Baukultur in MV

Ein neues Internetportal zum Thema „Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern“ ist ab sofort online unter www.baukultur-mv.de erreichbar.

„Qualität in Städtebau und Architektur ist in Mecklenburg-Vorpommern als sogenannter ´weicher´ Standort­faktor von großer Bedeutung. Mit der neuen Plattform wollen wir auf die historische und moderne Baukultur im Land in besonderer Weise aufmerksam machen“, sagte Wirtschafts- und Bauminister Harry Glawe am Donnerstag.

Die Internetplattform www.baukultur-mv.de informiert über Wege und Maßnahmen, wie Baukultur im Nordosten umgesetzt und konstruktiv entwickelt werden kann. Sie macht auf das Baugeschehen im Land aufmerksam, gibt einen Überblick über besondere Bauprojekte und weist auf themenbezogene Veranstaltungen hin. Bauherren, Architekten und Ingenieure können ihre Projekte einem breiten Publikum vorstellen. „Wir wollen das öffentliche Bewusstsein für qualitätsvolle Architektur und den planerischen Umgang mit dem natürlichen und historischen Erbe im Land schärfen“, begründet Glawe diese Online-Initiative.

Initiiert wurde der Internetauftritt vom Netzwerk Baukultur, welches vom Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, der Architektenkammer und der Ingenieurkammer gegründet wurde. Das Netzwerk soll sich als feste Adresse für die Baukultur des Landes etablieren. „Als Bündnis soll das Netzwerk den landesweiten Austausch fördern und damit die Basis für ein repräsentatives gemeinschaftliches Handeln bilden. Dabei steht die Qualität von Planen und Bauen im Vordergrund“, so Glawe. „Wir suchen weitere Partner, die sich über ihre berufliche Tätigkeit hinaus engagieren und sich für die Beförderung der Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern einsetzen möchten. Bewerben Sie sich, unterstützen Sie Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern.“ Über den Internetauftritt sind Bewerbungen als Mitstreiter in der Rubrik „Partner“ und Einstellung besonderer Bauvorhaben in der Rubrik „Projekte“ möglich. Detaillierte Informationen unter www.baukultur-mv.de.

Quelle: MVPO Schwerin red/sn / Quelle: WM-Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus M-V

Dienstag, September 24, 2013

Baukultur: Worthülsen und Wirklichkeit

Bericht zur "Initiative Baukultur" vorgestellt

Schwerin/MVPO Qualität in Städtebau und Architektur ist in Mecklenburg-Vorpommern als sogenannter "weicher" Standortfaktor von großer Bedeutung.

In der Online-Ausgabe der Ostsee-Zeitung vom 24.9.2013 ist zu lesen:

"Hoben: Dorfbewohner wollen keine asphaltierte Straße

Die Wismarer Stadtverwaltung will im denkmalgeschützten Dorf Hoben, das zur Hansestadt gehört, den Sandweg befestigen. Doch Beton lehnen die Anwohner ab.

Wismar. Aufruhr im denkmalgeschützten Dorf Hoben bei Wismar. Die knapp 35 Bewohner sind außer sich: Die Stadt, Eigentümer der Wege durch die kleine Ostsee-Idylle, will etwa 100 Meter der alten Dorfstraße mit Asphalt zuschmieren. Es geht darum, die Verkehrssicherheit auf diesem Stück Ostseeradweg wieder zu gewährleisten. Eine „0815-Lösung“, schimpfen nicht nur die Hobener. Sie verstößt außerdem gegen die Denkmalbereichsverordnung von 1993. Doch das Denkmalamt hält sich zurück und auch die Verwaltung sieht sich nicht in der Lage, eine andere Lösung anzubieten."

Das Denkmalamt hält sich zurück... Woserin läßt grüßen! Die Kommunen haben kein Geld, aber Straßenbau muss sein, auch wenn sich die Einwohner gegen die unvernünftigen Geldausgaben wehren.

Gleichzeitig dürfen wir an anderer Stelle (mvpo.de) lesen:

"Ein schönes Umfeld trägt dazu bei, dass sich die Menschen bei uns wohlfühlen, hier gern leben oder Urlaub machen und sich letztlich auch Unternehmen bei uns ansiedeln. So profitieren Wirtschaft und Tourismus vom sorgsamen Umgang mit unserer gebauten Umwelt", sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe (Foto/CDU)...

"Landauf-landab sind herausragende Leistungen heimischer Baukultur in unserem Land zu besichtigen", sagte Glawe. Als Beispiele nannte der Minister das Schloss Ulrichshusen samt Gutsanlage Tressow der Familie von Maltzahn, das Ozeaneum in Stralsund, die Synagoge in Hagenow und das Firmengebäude der Firma Trebing & Himstedt in Schwerin-Gartenstadt.

Im Rahmen der Initiative zur Baukultur werden zahlreiche Aktivitäten gestaltet, die zum Teil auch mit Hilfe von Fördermitteln realisiert werden. Unter anderem setzt die Städtebauförderung ein Ziel der Stadtentwicklung um, die Innenstädte mit ihrer historisch gewachsenen Bausubstanz als Orte des Wohnens, als kulturelle und soziale Mittelpunkte zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Für das Städtebauförderprogramm im Jahr 2013 stellt das Wirtschaftsministerium 50 Millionen Euro bereit. Gefördert werden 66 städtebauliche Gesamtmaßnahmen in 52 Gemeinden, zum Beispiel diente die Unterstützung der Erhaltung der Welterbestädte Stralsund und Wismar. "Mit Hilfe der Städtebauförderung haben wir die Möglichkeit, unsere Städte und Gemeinden in ihrer traditionellen Bausubstanz zu erhalten und sie gleichzeitig modern und attraktiv zu gestalten", sagte Glawe.

Weitere Aufgabenfelder der Initiative Baukultur sind unter anderem der Erhalt von Schlössern, Kirchen und Parkanlagen, die Förderung des Netzwerkes Baukultur, die Begleitung von Tagungen und Kongressen sowie die Unterstützung von landesweiten Wettbewerben, wie beispielsweise den aktuell ausgeschriebenen Landesbaupreis."

Also: Baukultur ja, aber nur dann, wenn es den Interessen der Bau-Lobby nutzt. Andernfalls wird asphaltiert!

Freitag, September 06, 2013

Aktuelle Termine für den 7. / 8. September in der Warnowregion

Zwei Termine dürften viele WarnoweranerInnen interessieren:

1. Am Sonnabend und Sonntag findet in Goldberg der diesjährige "Amtsrock" statt. Details siehe http://www.svz.de/nachrichten/lokales/luebz/artikeldetails/artikel/nachwuchs-bands-rocken-in-goldberg.html

2. Am "Tag des offenen Denkmals" sind auch in der Warnowregion interessante Denkmale zu besichtigen. Informationen hierzu bietet die Webseite www.tag-des-offenen-denkmals.de, die dortige (deutschlandweite) Kartenübersicht verlinkt auf die Detailbeschreibung des jeweiligen Denkmals.

Freitag, Juni 28, 2013

An diesem Wochenende: Tag der Architektur 2013!

Am 29. und 30. Juni 2013 findet der bundesweite Tag der Architektur statt.

Alle Informationen zu den geöffneten Projekten und Veranstaltungextras finden Sie hier:

http://www.architektenkammer-mv.de/de/architektur-baukultur-in-m-v/tag-der-architektur/2013-tag-der-architektur1/

Die Liste der geöffneten Projekte findet sich auf der Webseite leider nicht, aber über http://www.tag-der-architektur.de/programm/ kann man das Bundesland auswählen und findet dann die diejährigen Objekte in M-V. In der Warnowregion gibt es leider keins, aber man kann ja mal in Schwerin, Wismar usw. eingucken...

Mittwoch, Februar 13, 2013

Solare Energie: Interessante Termine im Solarzentrum M-V

Die Webseite des Solarzentrums bietet eine Übersicht über die diesjährigen Veranstaltungen (http://www.solarzentrum-mv.de/preview/termine/aktu_term.html). Dazu gehören ein Schulenergietag, eine Konferenz Solarökologische Bausanierung und viele andere interessante Themen. Einfach mal anklicken!

Samstag, November 24, 2012

Denkmalschutz ist Umweltschutz?!

Über viele Jahre hinweg stand Goldberg in der Kritik wegen der Vernachlässigung der historischen Altstadt. Aber auch andernorts ist es oft schwer, Verständnis für den Erhalt alter Gebäude zu finden.

Ganz unerwartet, aber einleuchtend begründent wird das Umweltbundesamt zum Fürsprecher für den Erhalt alter Häuser: "Neben Metallen ist es vor allem der große Bedarf an Baurohstoffen, wie Steinen, Erden und Hölzern, der den Deutschen eine positivere Rohstoffbilanz pro Kopf verhagelt: „Unter Rohstoff-Gesichtspunkten ist es viel günstiger, ein altes Haus zu sanieren als ein neues zu bauen. Wer ein altes Gebäude saniert, spart rund zwei Drittel an Baumaterialien. Deutschland sollte daher seinen Gebäudebestand intensiver nutzen, anstatt neu zu bauen. Das geht, indem wir davon absehen, immer weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen, sondern die alten Stadtkerne attraktiver machen“, sagte UBA-Präsident Flasbarth. Damit wäre auch dem viel zu hohen Verbrauch der Ressource „Fläche“ Einhalt geboten – hier ist Deutschland „Spitze“: Jeden Tag werden fast 87 Hektar, das entspricht 124 Fußballfeldern, neu versiegelt."

(Quelle: www.europaticker.de, 2012-11-13, 6813)

Ein Nachtrag: Mainz, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt, muss dringend sein unter Denkmalschutz stehendes Rathauses sanieren - oder abreißen und neu bauen. Die SPD-Ratsfraktion will am liebsten mit der Sanierung rasch beginnen, da diese derzeit wegen der niedrigen Zinsen mit vergleichsweise geringen Kosten möglich sei. Die CDU im Stadtrat lässt erkennen, dass sie das Rathaus weitgehend abtragen würde. Kommentar des Architekten Ernst Eichler im Deutschen Architektenbaltt: »Im Vorschlag, das von Arne Jacobsen für Mainz entworfene Rathaus abzureißen, weil Neubau billiger sei als Sanierung, offenbart sich eine entsetzliche Verrohung im Umgang mit wertvollem Kulturgut.« Große Städte haben eben nicht zwingend bessere Kommunalpolitiker als kleine mecklenburgische Landstädte oder Dörfer.

Quelle: Neues Deutschland vom 24.11.2012

Posted by Dr. Günter Hering at 19:25
Edited on: Samstag, Dezember 01, 2012 16:16
Categories: Architektur, Denkmale, Kommunales, Regionalentwicklung, Umweltschutz

Donnerstag, Juli 05, 2012

Sind bewahrenswerte Ortsbilder out?

"Rund 49 Prozent aller Wohnungen im Kreis Ludwigslust-Parchim stammen aus der Zeit vor 1970 - viele sogar aus den Nachkriegsjahren. Lediglich jede vierte Wohnung sei nach der Wende neu gebaut worden", berichtet die SVZ vom 3.7.2012 unter bezug auf eine Studie des Pestel-Institutes Hannover. Die Studie empfiehlt, den " Mietwohnungsneubau anzukurbeln. Dazu gehörten auch der Abriss und der anschließende Neubau (Ersatzneubau) von leer stehenden Wohnhäusern in guten Innenstadtlagen".

In Auftrag gegeben haben die bundesweite Studie "führende Verbände der Bau- und Immobilienbranche... Dazu gehören der Deutsche Mieterbund und die IG Bauen-Agar-Umwelt ebenso wie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau."

Bei solchen Auftraggebern spielt der Wert intakter Altstädte, wie sie vielerorts noch in Mecklenburg-Vorpommern und damit auch in der Warnowregion zu finden sind (z.B. in Goldberg, Sternberg, Bruel, Warin, Bützow, Krakow) offenbar keine Rolle. Dabei sind Ortsbilder ganz wichtige Identitätsanker für uns Einheimische! Sollen wir den Heimatbezug wirklich den ganz Rechten überlassen? Oder müßten angesichts der Prestel-Studie, deren Schlußfolgerungen und Forderungen allen Bundestagsabgeordneten übermittelt wurden, sich nicht engagierte Vereine und Verbände zu Wort melden? Ich denke da beispielsweise an den Landesheimatverein, der Landeskulturbund, aber auch an die Landesarchitektenkammer und an die deutsche Sektion des europäischen Verbandes ECOVAST, der sich für die Kleinstädte und die ländlichen Räume engagiert.

Zwei Leserbriefe zum SVZ-Artikel, den wir gespiegelt haben, bringen die kritische Sicht auf die Studie wohl auf den Punkt:

HEIKO HEIMLICH 04.07.2012 11:16

"Zu alt"

"Zu alt" sind in diesen Zeiten nicht nur Gebäude, sondern auch rentenbeanspruchende Menschen, vor allem dann, wenn sie beispielsweise noch im hohen Alter ein künstliches Hüftgelenk bekommen sollen. Das mit den Menschen wussten wir dank entsprechender Äußerungen (junger!) Bundespolitiker schon, das mit den Gebäuden erfahren wir dank des Pestel-Institutes (wer ist das eigentlich, wessen Interessen werden vertreten?). Zum Teufel mit den historischen Ortbildern, wir brauchen gesichtslose Neubauten! Wenn beispielsweise in Sternberg alte Häuser saniert werden und danach gerne von (jungen!) Sternbergern bezogen werden, spricht das offenbar nur dafür, dass man dort hoffnungslos altmodisch ist. Wir brauchen auch hierzulande Immobilienblasen ohne Ende - schließlich ist Spanien Fußballweltmeister geworden!

WILLEM JOSS 04.07.2012 19:12

Ganz berechtigt, @Heiko Heimlich, ist es

nach den Interessen zu fragen, die hinter solchen Untersuchungsergebnissen stehen.

Das Prestel-Institut erstellte diese Studie im Auftrag des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, der Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau (DGfM) und des Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB).

Das Prestel-Institut ist generell sehr wirtschaftsnah, sein Gründer aktives Mitglied der CDU. Zu den Kooperationspartnern gehören Firmen wie STOLPUNDFRIENDS und das Netzwerk für die Wohnungswirtschaft.

„Ich kenne meine Pappenheimer“, hat schon Schiller festgestellt.

Hier sollen der Bau- und Immobilienwirtschaft Aufträge vermittelt werden und die öffentliche Hand, d.h. alle Steuerzahler, soll das finanzieren.

Wer mehr über das Prestel-Institut erfahren möchte, findet ein wenig auf dessen Webseite. Es ist eine kleine Einrichtung mit ganzen 6 (sechs) (wissenschaftlichen) Mitarbeitern. Als Kooperationspartner nennt das Institut u.a. das "vernetzte Immobilienmarketing" StolpeundFriends sowie das Netzwerk für die Wohnungswirtschaft. Durch diese und andere Partner dürften sich auch erklären, wie ein 6-Personen-Institut eine bundesweite Studie mit so viel statischen Daten anfertigen konnte...

Nebenbei: Es gibt eine Einrichtung, die frei von wirtschaftlichen Interessen ist und Aussagen zum Thema Wohnungsbestand und Wohnungswirtschaft sehr unparteiisch treffen kann: Das ist das DIFU Deutsches Institut für Urbanistik. Es ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Gemeinden, Landkreise, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Andes als sein Name vermuten läßt, gehören auch die Kleinstädte und der ländliche Raum zu seinem Handlungsbereich. Wer kommunale Sachinformationen sucht, wird hier fast immer fündig: http://www.difu.de

Zum Abschluss eine historische Remineszenz, die uns mehr über historische Bauten vermitteln kann als lange Abhandlungen: 1912 besuchte Franz Kafka Halberstadt und notierte:

"Eine ganz und gar alte Stadt. Fachwerkbau scheint die für die größere Dauer berechnete Bauart zu sein. Die Balken verbiegen sich überall, die Füllung sinkt ein oder baucht sich aus, das Ganze bleibt und fällt höchstens mit der Zeit ein wenig zusammen und wird dadurch noch fester. So schön habe ich Menschen in den Fenstern noch nicht lehnen sehen."

Posted by Dr. Günter Hering at 15:08
Edited on: Donnerstag, Juli 05, 2012 16:16
Categories: Architektur, Kommunales

Donnerstag, Juni 21, 2012

Tag(e) der Architektur am 23. und 24. Juni

Am kommenden Wochenende, also am 23. und 24. Juni 2012, finden die diesjährigen Tage der Architektur M-V statt. 83 Objekte können besichtigt werden. Darunter befinden sich Architektenleistungen in der Warnowregion, u.a. in Bad Doberan, Güstrow, Steinhagen, Goldberg und Groß Raden. Aber es lohnt auch, sich in den benachbarten Räumen umzuschauen. Die Umnutzung eines alten Tabakspeichers in Kratzeburg beispielsweise demonstriert, wie scheinbar überflüssig gewordene, aber historisch wertvolle Bausubstanz ein "zweites Leben" bekommen kann.

Auf der Webseite der Architektenkammer M-V sind alle 83 Objekte beschrieben:

http://www.architektenkammer-mv.de/de/architektur-baukultur-in-m-v/tag-der-architektur/

Das Schöne ist, dass die vorgestellten Objekte an diesen beiden Tagen fast alle innen und außen besichtigt werden können. Einfach mal die vorgenannte Webseite aufsuchen und die Reiseroute(n) für das kommende Wochenende festlegen!