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Mittwoch, August 20, 2014

Merkwürdigkeiten in Warin

Die Schweriner Volkszeitung (SVZ) berichtet heute:

Ein Trinkwasserbrunnen wurde "bei der Erschließung des Gebiets „Wohnen am Großen Wariner See“ zufällig entdeckt. Dieser muss nun von einer Fachfirma „gemäß dem Schichtenverzeichnis“... verfüllt werden, was eine durchaus kostspielige Angelegenheit ist. Offen bleiben kann der Alt-Brunnen, in dem nach wie vor Wasser steht und Leitungsreste beim Blick hinein zu sehen sind, nicht. Auch eine weitere Nutzung ist unmöglich. Dies würde z.B. Eurawasser auch gar nicht genehmigen, da der Oldie sich im Trinkwasserschutzgebiet befindet."

Aha! In einem Trinkwasserschutzgebiet darf zwar ein Wohngebiet errichtet, aber kein Trinkwasser gewonnen werden.

Und Eurwasser ist eine Genehmigungsbehörde.

Ist die Erde vielleicht doch eine Scheibe?

Dienstag, Januar 15, 2013

Rostocker Theater

An dem einen "Ende" der Warnowregion liegt Rostock und viele Einwohner aus der Warnowregion nutzen die kulturellen Angebote der Hansestadt. Aber hier wird immer mehr zusammengestrichen, neben der Stadtbibliothek geht es schon seit längerem auch dem Volkstheater Rostock an den Kragen.

Viele interessante Information hierzu gibt es auf dem Blog www.warnow-zeitung.de/vtr (Kurzadresse: vtr.hux.de).

Heute abend (15.1.2013) kommt die Bürgerschaft zu einer Sondersitzung zusammen, um (hoffentlich!) die drohende Insolvenz des Volkstheaters abzuwenden. Unmittelbar davor demonstriert die Theatermannschaft vor dem Rathaus: ab 18:00 Uhr.

Es ist zweifellos in unser aller Interesse, diese Demo durch unsere Anwesenheit zu unterstützen. Leider hält sich die Regionalpresse wie immer zurück. Die OZ läßt online überhaupt nichts verlauten und die NNN berichtet online erst heute davon. Bitte kommt trotz dieser Kurzfristigkeit heute abend zur Demo!

Sonntag, April 15, 2012

Lesenswert!

Unlängst polemisierten wir heftig gegen einen SVZ-Artikel (Wenn die Zeitung falsch berichtet... ). Um so erfreulicher halten wir es, auf einen gut recherchierten und gut geschriebenen Artikel des gleichen Autoren hinzuweisen, erschienen in der Sonnabend-Ausgabe der SVZ ("Einmal Wunder und zurück").

Der Bequemlichkeit halber schließen wir uns einfach dem Lob eines SVZ-Lesers an (ebenda): "Geht doch, Herr Piel! Ein wirklich guter Artikel, hinreichend tief recherchiert, Fakten und Aussagen offenbar nicht verbogen... Warum nur war der Goldberg-Artikel über die Diskussion zum Betreuten Wohnen so grottenschlecht?"

Wenn es der Autor schafft, den "Wunder"-Stil beizubehalten und auch gegen die Wünsche und Einflüsterungen der üblichen Verdächtigen zu behaupten, können (fast) alle nur gewinnen - Herr Piel, die SVZ und ihre Leser.

Posted by Dr. Günter Hering at 19:47
Edited on: Sonntag, April 15, 2012 20:16
Categories: Kommunales, Presse, Projekte

Mittwoch, April 11, 2012

Wenn die Zeitung falsch berichtet...

Unlängst hatte der Warnow-Bote Anlaß, einen nicht zielführenden Artikel der SVZ zu kritisieren ("Pressefreiheit" beim Umgang mit Informationen). Es ist offenbar nicht der einzige Zeitungs-Aussrutscher: Ende März berichtete die SVZ über sehr bedenklich erscheinende Haltungen in Goldberg - nicht nur bei Mitbewohnern im Neubauviertel, sondern angeblich auch bei Stadtvertretern:

"... Auf der jüngsten Goldberger Stadtvertretung brachte die Fraktion Bürger für Goldberg das Thema, das eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung stand, kurz vor Ende der Sitzung auf den Tisch. Nachts seien Wohngruppen ohne Betreuung, hieß es von den beiden Stadtvertretern Dieter Langer und Gustav Graf von Westarp... sein Fraktionskollege Dieter Langer unterstrich, dass die Zahl der Straftaten in Goldberg dramatisch zunehme und spannte ziemlich unverhohlen einen Bogen zum betreuten Wohnen.

FDP-Kommunalpolitiker Rüdiger Lewerenz wandte sich hingegen vehement gegen die Anmerkungen. "Gegen Aussagen wie ,Die dürfen wir nicht frei herumlaufen lassen’ wehre ich mich ausdrücklich", sagt er in Richtung der Bürger für Goldberg. Sätze wie diese seien gefährlich und ausgrenzend..."

Das klingt, als wäre der SVZ-Journalist auf der Stadtvertretersitzung dabei gewesen und hätte die Ausführungen der genannten Herren Langer und Graf Westarp mit eigenen Ohren angehört. War er offenbar aber nicht oder er hörte überhaupt nicht zu oder...

Ein Leserkommentar zu vorstehend zitiertem Artikel merkt nämlich an:

"Gegen Aussagen wie ,Die dürfen wir nicht frei herumlaufen lassen’ wehre ich mich ausdrücklich", sagt er (Lewerenz) in Richtung der Bürger für Goldberg.

Lewerenz ist nicht nur Stadtvertreter sondern auch stellvertretender Bürgermeister.  Er trägt somit auch eine gewisse Verantwortung im Hinblick auf eine sachliche Diskussion kommunaler Probleme. Die oben zitierte Aussage trägt allerdings zum Gegenteil bei und die SVZ duldet dies auch noch.

Lewerenz hat diese Aussage nämlich nicht zitiert, sondern frei erfunden. Kein Stadtvertreter hat sich nämlich auch nur im entferntesten in diese Richtung geäußert.

Welche Gründe mag ein ehemaliger Kreisvorsitzender der FDP haben, wenn er Stadtvertreter in dieser Form diffamiert? War das nur ein Ausrutscher in der Hitze der Debatte? Warum fand die Aussage dennoch den Weg in die SVZ? Vielleicht bekommt der SVZ-Leser darauf noch eine Antwort?

I. WROBEL 31.03.2012 12:13

Wer hat recht, I. Wrobel oder der SVZ-Journalist? Graf von Westarp ist nicht nur Goldberger Stadtvertreter, sondern auch Vorsitzender unseres Vereins "Warnowregion". Eine Äußerung wie die in der SVZ abgedruckte oder auch nur ein 'unverhohlener Bogen zwischen betreutem Wohnen und steigenden Straftagen' ist für unseren Verein absolut unakzeptabel. Ich habe deshalb bei Graf von Westarp nachgefragt - er hat mir die Aussage von I. Wrobel uneingeschränkt bestätigt. Die schändliche Aussage ist frei erfunden.

Aber neben der Lewerenz'schen Erfindung muss auch der Satz befremden, "Dieter Langer unterstrich, dass die Zahl der Straftaten in Goldberg dramatisch zunehme und spannte ziemlich unverhohlen einen Bogen zum betreuten Wohnen". Das liest sich, als würden den betreuten Bürgern Straftagen unterstellt. Gesagt und gemeint war aber von Herrn Langner, dass die betreuten Bürger, weil zu wenig betreut, Opfer von Straftagen werden könnten. Opfer, Her Journalist, nicht Täter!

Nach dieser doch recht bösartig anmutenden "Berichterstattung" geht die SVZ noch einen Schritt weiter und interviewt einen verantwortlichen Mitarbeiter der Diakonie. Der war offenbar auch nicht auf der Stadtvertretersitzung, traut sich aber auf Grund vom Hörensagen ein Urteil zu: "Während die Zusammenarbeit zwischen Diakoniewerk und Goldberger Wohnungsbaugesellschaft gut funktioniert, lässt die Zusammenarbeit mit einigen Kommunalpolitikern offenbar zu Wünschen übrig". Er spricht von "unsachlicher Diskussion", von "Übersensibilität und Halbwissen". Gut gemacht, SVZ!? Jetzt fehlen eigentlich nur noch emporte Leserkommentare. Da sie ausblieben und Kommentator Wrobel sogar eine Antwort von der SVZ erhoffte, standen Artikel und Kommentar nur kurz im Netz (die Kommentare etwas länger als der Artikel...). Wer nachlesen will: Wir haben den Artikel gespiegelt.

Nebenbei angemerkt: Der Artikel erschien auch im "Prignitzer" und in den Rostockern "Norddeutchen Neuesten Nachrichten" - also in Regionalblättern, die die Goldberger Personen nicht kennen und daher die Informationen fast zwangsläufig als bare Münze nehmen...

Und für so eine Arbeitsweise bekommt man einen Journalistenpreis? Der Korrektheit halber sei angemerkt, den Preis gab es für eine andere Arbeit, aber so gut die immer gewesen sein mag, darf man der Preisverleiher den alltäglichen Boulevardstil des gleichen Journalisten außer acht lassen?

In meiner Heimatzeitung lese ich heute zum Thema Meinungsfreiheit versus Political Correctness: "Political Correctness (PC), die politische Korrektheit, dient ... nicht selten als Feindbild und politischer Kampfbegriff derjenigen, die sich dadurch in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt fühlen... Was PC einschränkt, ist die Freiheit, andere zu verunglimpfen, sie durch Worte und Taten zu beleidigen... Wem der Begriff »politisch korrekt« ... nicht passt, weil er irgendwie zu links klingt, der kann ihn einfach ersetzen – etwa durch Menschenwürde. Wo sie von der Meinungsfreiheit verletzt wird, endet diese". Das sollte auch für die SVZ gelten!

Posted by Dr. Günter Hering at 17:58
Edited on: Mittwoch, April 11, 2012 19:31
Categories: Meinungsfreiheit, Presse