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Samstag, Juni 09, 2012

Warnowschifffahrt - offenbar doch eine endlose Geschichte. Teil V

Ungeachtet unseres letzten Statements (4.6. als Leserbrief in der OZ, 6.6. hier im Blog) wiederholte der OZ-Leser Matthias Kross seine Argumente vom 3.5. nochmals am 6.6., was uns zu der nachstehenden Replik veranlasste. Die blau gekennzeichneten Textstellen wurden von der OZ gestrichen. Vermutlich soll das Thema auch weiterhin in der Zeitung "kommuniziert" werden - zugunsten der Warnowschiffahrt und zu Lasten der Trinkwasserversorgung in Rostock.

Hier ist unser letzter OZ-Leserbrief vom 7.6.2012:

"Schiffsverkehr auf der Warnow – bitte keine Endlosschleife!

Wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, dann vermengulieren Politiker gerne den ungeliebten Aspekt mit anderen, randlichen Themen und hoffen auf hinreichende Verwirrung bei den Adressaten ihrer Botschaften. Gute fachliche Praxis sieht anders aus. Ich habe auf die Gefahr einer Freisetzung des im Sediment anaerob gebundenen Phosphates durch Aufwirbelung (und damit Belüftung) hingewiesen, wie sie sie durch Schiffsverkehr entstehen kann. Dabei ist die Antriebsart völlig unerheblich, nur Schiffsgröße oder/und Geschwindigkeit sind relevant. Die Phosphatfreisetzung ist deshalb so gefährlich, weil Phosphate in der Warnow die am geringsten verfügbaren Pflanzennährstoffe sind und damit die Algenentwicklung („Wasserblüten“) nur von ihrer Verfügbarkeit abhängt. Das ist gesichertes Wissen und von keinem anderen Aspekt in Frage zu stellen. Die von Herrn Kross als wünschenswert genannten „Belüfter“ wären extrem kontraproduktiv!

In seinem beiden Leserbriefen vom 3.6. und 6.6. zeigt sich Herr Kross sehr um den Zustand der unteren Warnow besorgt (Verstopfungen, starker Pflanzenwuchs, Hochwasser, umgefallene Bäume, Treibgut usw.), als wäre der Fluß ein ungepflegtes Waisenkind. Aber die Warnow ist ein Gewässer 1. Ordnung, wird also direkt vom Land betreut, im unteren Bereich vom StALU Mittleres Mecklenburg. Die dortigen Fachleute kommen zu jedem Zeitpunkt und in jedem Gewässerabschnitt ihrer Verantwortung nach und pflegen das Gewässer behutsam, schonend und konsequent. Die Datenlage ist ausgezeichnet. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie bewirkt ein übriges. Die von Herrn Kross so heftig befürworteten Untersuchungen sind daher überflüssig (zumal sie vermutlich nicht von dem Schiffsbetreiber, sondern vom Steuerzahler finanziert würden), außer für den potentiellen Auftragnehmer. ;-)

Wenn Herr Kross die „Endlosschleife“ noch weiterführen will, dann empfehle ich unseren Warnow-Blog, der für Manuskripte stets offen ist. Den Lesern und Leserbriefschreibern der OZ sollten wir hingegen keine weiteren Runden mit gleichem Inhalt zumuten."

Bisher erschienen zum Thema "Warnowschiffahrt" hier in diesem Blog folgende Einträge:

Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger 
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock 
Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag 
Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV 
Posted by Dr. Günter Hering at 12:04
Edited on: Samstag, Juni 09, 2012 12:33
Categories: Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie