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Freitag, Oktober 18, 2013

15 Jahre Tag der Regionen – kurze Wege für Europa

Der Tag der Regionen als bundesweiter Aktionstag zur Förderung einer nachhal tigen Entwicklung in den Regionen wurde in diesem Jahr fünfzehn. Zur Festver anstaltung am 11. Oktober unter dem Titel „Kurze Wege für Europa – 15 Jahre Tag der Regionen“ kamen fast 100 Gäste aus dem In- und Ausland ins fränki- sche Feuchtwangen. Bei einem musikalischen Bilderportrait aus sieben europäischen Regionen, Festvorträgen und Interviewgesprächen wurde auf die Bewegung zurückgeblickt und neue Pläne geschmiedet.

Als im Jahr 1999 zwei Vereine aus dem ländlichen Raum gemeinsam den Tag der Regionen mit 180 Veranstaltungen starteten, war nicht zu erwarten, dass daraus eine so starke und kontinuierliche Bewegung entstehen würde, die im Jahr 2013 in fünf europäischen Ländern etabliert ist. In Deutschland hat sich der bundesweite Aktionstag für viele Initiativen inzwischen zu einem festen Bestandteil ihrer Jahresaktivitäten entwickelt. Mit über 13.000 Veranstaltungen in 15 Jahren und mehreren Millionen Besucherinnen und Besuchchern konnten regionale Impulse gesetzt werden. In vielen Regionen trugen die Veranstaltungen zum Tag der Regionen maßgeblich dazu bei, dass die Chancen einer Regionalisierung überhaupt erst erkannt wurden und zahlreiche weitere Projekte zur Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe entstanden.

Der Hand- und Landwerkerweg als Ausgangspunkt

Bereits im Mai 1998 fand unter dem Motto „Der lange Weg zu kurzen Wegen“ auf der 1200 km langen Strecke der Romantischen Straße von Füssen nach Bremerhaven die Vorläuferaktion „Hand- und Landwerkerweg“ als Zeichen regionaler Wirtschaftskreisläufe statt. Diese Idee wurde in den 26 Landkreisen, die der Weg durchquerte, von über 600 Initiativen, Vereinen und Betrieben aufgegriffen und mit viel Phantasie umgesetzt. Ein gutes Beispiel war der „Durstige Metallweg“, das Zusammenspiel von Brauerei und Handwerksbetrieb – vorgestellt im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Das Aktionsbündnis Tag der Regionen Um den Weg der Bewusstseinsbildung konsequent weiter zu verfolgen, entwickelten die Organisatoren als Weiterführung des Hand- und Landwerkerweges den Tag der Regionen.

Die Initiative wurde in Bayern und Nordrhein-Westfalen gestartet. Damals richteten die beiden Vereine Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt im fränkischen Feuchtwangen und die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal im ostwestfälischen Borgentreich zwei Koordinationsstellen ein. Seit 2002 findet der Tag der Regionen auf der Basis eines breiten Aktionsbündnisses von fast 40 Organisationen und Verbänden dezentral in der gesamten Bundesrepublik jeweils am Erntedanksonntag mit einem vierzehntägigen Aktionszeitraum statt. Diesem Bündnis gehören Organisationen aus dem Umfeld von Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutzorganisationen sowie den Kirchen an. Aus dem Aktionsbündnis Tag der Regionen heraus gründete sich im Jahr 2005 der Bundesverband der Regionalbewegung.

Die Region lebt von der Vielfalt

Ein Tag mit Aufbruchsstimmung, mit Selbstbewusstsein und überregionaler Aufmerksamkeit ist entstanden. Erkennbar für jeden Einzelnen, dass er durch sein persönliches Verhalten, auf die Infrastruktur seiner Heimat, das Bild der Kulturlandschaft und damit direkt auf seine Lebensqualität Einfluss nehmen kann. Mit der Vielfalt von Produkten und damit von Produktionsweisen können spezifische Kulturlandschaften, regionaltypische Flora und Fauna und so die Artenvielfalt erhalten werden.

Die Veranstaltungen benennen das Zusammenspiel ökonomischer, ökologischer und sozialer Vorteile regionaler Kreisläufe konkret und liefern Beispiele für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen.

Geschmackliche Vorzüge vor der Tür produzierter Waren und deren Wert für die gesunde Ernährung. Die Landwirtschaft vor Ort ein wichtiger Faktor regionalen Wirtschaftens. Die Individualität regionaler Waren abseits von der Massenproduktion. Alles Schlagworte die mit Hilfe der Veranstaltungen erfahrbar wurden.

Die Motivation

Der Anreiz für einzelne Akteure in den Regionen ist groß. Wenn auch mit ganz unterschiedlicher Motivation und Herangehensweise: Die Erhaltung der Landschaft mit ihren kulturellen und naturräumlichen Besonderheiten und den in Jahrhunderten gewachsenen Strukturen. Die mittelständischen Handwerksbetriebe, die einen Großteil ihrer Geschäfte bereits in der Region abwickeln. Soziale und umweltfreundliche Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens. Verminderung von Transportaufwand und Umweltbelastungen. Schonung natürlicher Ressourcen und Senken des Energieverbrauchs. Eine höhere Identifikation mit der eigenen Region zur Stärkung des sozialen Gefüges.

Europäische Initiative

Seit 2004 gibt es alljährlich am ersten Oktoberwochenende in der Provinz Groningen in den Niederlanden den „Dag van de Regio“ mit einer Vielzahl von Angeboten regionaler Künstler und Handwerker. 2011 startete die Initiative „Day of the Region“ in der Region Dumfries und Galloway in Schottland und in der Region Duhallow in Irland. Der „Dzien Regionu“ fand 2013 erstmals in der polnischen Region Brodnica statt. Weitere Länder werden in den nächsten Jahren dazu kommen.

Quelle: PM Tag der Regionen. Kontakte: www.tag-der-regionen.de, www.dagvanderegio.nl, www.dayoftheregion.co.uk, www.dzienregionu.pl, www.irdduhallow.com/day-of-the-region. Presse Aktionsbündnis Tag der Regionen, Koordinationsbüro Süd, Gisela Endt, Museumstraße 1, 91555 Feuchtwangen, Tel. 09852-1381, Fax 09852-615291, E-Mail: bund-sued@tag-der-regionen.de Koordinationsbüro Nord, Brigitte Hilcher, Zur Specke 4, 34434 Borgentreich, Tel. 05643-948537, Fax 05643-948803, E-Mail: bund-nord@tag-der-regionen.de

Posted by Dr. Günter Hering at 19:19
Edited on: Freitag, Oktober 18, 2013 19:38
Categories: Heimat, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Regionalentwicklung, Vereine