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Samstag, Dezember 01, 2012

Hähnchenmast Wattmannshagen - Baubeginn trotz Widerspruchsverfahren

Am östlichen Rand der Warnowregion liegt Wattmannshagen. Dort soll eine Intensivanlage für 200.000 Masthähnchen pro Durchgang gebaut werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mit einem gerichtlichen Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Schwerin den Stopp für diese Anlage beantragt: Der BUND kann belegen, dass die kritischen Werte für Biotope in der Nähe teilweise um das Dreifache überschritten werde, so BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag. Trotz des laufenden Widerspruchsverfahrens wurde mit dem Bau bereits begonnen. "Dies ist möglich, weil die Behörde den sofortigen Baubeginn erlaubt hat. Der Investor baut dann auf eigenes Risiko und im Vertrauen auf die Behörde. Der BUND hat wegen drohender Schäden durch den Betrieb der Anlage eine Aufschiebung beantragt bis das Widerspruchsverfahren geklärt ist", erklärt Cwielag.

Zur Erinnerung: Der BUND hatte mit betroffenen Bürgern zu Beginn des Planungsverfahrens umfangreiche Einwände erhoben. "So wird die Intensivanlage in sehr geringen Abstand zu Wohnbauten, Naherholungsräumen, einem Sportplatz und einem Altenpflegeheim gebaut", heißt es in einer BUND-Mitteilung. Der BUND habe mehrfach vorgetragen, wird betont, dass die Abluft von Anlagen mit diesen industriellen Größenordnungen nachweislich für Menschen gesundheitsgefährdende Keime enthält. Dazu seien keinerlei Untersuchungen vorgenommen worden. Auch Vorbelastungen seien vernachlässigt worden. Vielmehr sei, so Corinna Cwielag, mit dem Genehmigungsbescheid vom 14. Mai 2012 bescheinigt worden: von der Anlage sowie ihren Nebeneinrichtungen gehen keine schädlichen Umwelteinwirkungen aus.

Quelle:SVZ 29.11.2012

PS. Genehmigungsbehörde dürfte das StALU Mittleres Mecklenburg sein, bekannt für seine sehr wirtschaftsfreundlichen und wenig umweltkritischen Genehmigungen - man denke nur an das Beispiel der Müllverbrennungsanlage in Rostock (www.rostock-mva.de). Auch dort wurde der "sofortige Baubeginn" erlaubt.

Posted by Dr. Günter Hering at 18:05
Categories: Landwirtschaft, Umweltschutz, Vereine