Der Warnow-Bote

Internet-Zeitung für die Warnowregion
und die benachbarten Regionen

Ausgabe Nr. 02/2011 - 05.04.2011

Der Warnow-Bote erscheint bis auf weiteres unregelmäßig

 

Inhaltsübersicht:

Alternative Energienutzung und Energiesparen

Klein-Kraft-Wärme-Kopplung

Wird Gallin Bioenergiedorf?

Zepelin will Bioenergiedorf werden

Energieberater in der Warnowregion

Marktanreizprogramm 2011

Wichtig für Kommunen (1) und (2)

Pflasterstrassen und mehr

Kompromiss bei der Woseriner Pflasterstraße?

Straßenbau ohne Ende

Regionale Entwicklungen

Naturpark Sternberger Seenland

Touristische Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg

Ortsbilder / Altstädte

Altstadt als Pfund – aber nicht in Goldberg!

Aus den Orten

Satow: Verein zur Rettung der Kirchruine gegründet

Schwaan: Alte Ziegelei nun unwiderbringlich eingefallen

Verschiedenes

Mit Büchern mulchen???

Termine:

Wegebau im Spannungsfeld mit Natur- und Landschaftsschutz

Archiv

Impressum

Disclaimer und Impressum

Abonnieren? Wenn Sie die aktuelle Ausgabe des Warnow-Boten per email zugeschickt bekommen möchten, senden Sie uns bitte eine formlose Email. Sie müssen dann nie mehr die Webseite www.warnow-bote.de aufsuchen, um nachzuschauen, ob schon eine neue Ausgabe erschienen ist. - Eine Abbestellung ist natürlich jederzeit genau so formlos möglich.

Neu: Den Warnow-Blog lesen und aktuell informiert sein!



KLEINANZEIGEN sind möglich – hier in diesem freien Raum. Bitte nachfragen unter mail@warnowregion.de

A3-Laser-Kopierer (s/w) sehr günstig abzugeben! Kontakt: mail@warnowregion.de



 

Alternative Energienutzung und Energiesparen

Klein-Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) (1)

Die Firma Brötje bringt einen Gas-Brennwertkessel mit integriertem Stirlingmotor auf den Markt (EcoGen WGS 20.1). Das Gerät liefert in der Grundausstattung 5 kW thermische und 1 kW elektrische Leistung und kann mit einem Zusatzbrenner für weitere 15 kW thermisch ausgestattet werden.

Private Haushalte, die das Gerät installieren lassen, erhalten einen Zuschuss von E.ON in Höhe von 1000 €, wenn sie einen Strom- oder Erdgasliefervertrag mit E.ON abschließen.

Quelle: Haustechnikdialog 18.3.2011

nach oben

Klein-KWK (2)

Auch Vaillant bringt in Zusammenarbeit mit Honda ein Klein-Kraft-Wärme-Kopplungs-Gerät auf Erdgasbasis heraus (Vaillant ecoPOWER 1.0). Es erzeugt 2,5 kW thermische und 1 kW elektrische Energie. Zusätzlich steht ein thermischer Spitzenlastbrenner zur Verfügung. Zu diesem Gerät gibt es bereits genauere Kosten-Nutzen-Aussagen.

Quelle; Haustechnikdialog18.2.2011

nach oben

Klein-KWK (3)

Vissmann bietet ebenfalls erdgasbetriebene „Mikro-KWK“ an. Auch für diese Geräte gibt es von E.ON einen einmaligen Zuschuss von 1000 €, wenn ein Strom- oder Erdgasvertrag mit E.ON besteht oder abgeschlossen wird. Technische Daten zu diesem Gerät liegen uns nicht vor.

nach oben

Wird Gallin Bioenergiedorf?

In Gallin gibt es zwei ortsnahe Biogasanlagen mit einem Wärmeüberschuss von 800 kW, benötigt werden von den an der Abwärmentnutzung interessierten Einwohnern maximal 765 kW. Eine Machbarkeitsstudie zeigt u.a. auf, dass sich gegenüber einer Ölheizung Kostenvorteile von ca. 2,57 Cent pro Kilowattstunde ergeben – bezogen auf die heutigen Ölpreise, der Kostenvorteil wird sich also in den kommenden Jahren noch erhöhen.

Die Realisierung und Finanzierung könnte über eine regionale Energiegenossenschaft erfolgen, in der die gleichberechtigen Mitglieder selbst die Verantwortung übernehmen.

Quelle: SVZ 19.3.2011, Lokalausgabe Lübz

nach oben

Zepelin will Bioenergiedorf werden

Die Gemeinde hat daher für eine Machbarkeitsstudie Fördermittel beim StALU Mittleres Mecklenburg beantragt.

Quelle: SVZ 28.3.2011, Lokalausgabe Bützow

nach oben

Energieberater in der Warnowregion

Für Machbarkeitsstudien sowie weitergehende Beratungs- und Planungsleistungen stehen in der Warnowregion einheimische und zertifizierte Firmen und freischaffende Berater zur Verfügung, die sich im Rahmen des Bioenergie-Bundeswettbewerbes zusammen gefunden haben:

ECOCERT (Energieberechnungen, Genehmigungsfähigkeit)

Dr. Ludley (Biogas)

Herr Staemmler (Energie aus Holz)

Dr. Schmidt (Solar, Biogas, Holzvergasertechnik)

Dr. Köhn (BtL, Forschung)

Herr Wenzel (Energieberater, Gebäudedämmung).

nach oben

Marktanreizprogramm Erneuerbare Energien 2011

Am 15.03.2011 traten neue Richtlinien für das Marktanreizprogramm in Kraft. Ab sofort können Förderanträge entsprechend den neuen Konditionen gestellt werden. Die zum Teil bis Ende des Jahres befristeten Verbesserungen betreffen thermische Solaranlagen, den Austausch von Heizkesseln, Wärmepumpen und Holzheizungen.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Sonnenkollektoren

Die Basisförderung für Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung wurde befristet auf jetzt 120 Euro/m² angehoben. Nach dem 30.12.2011 (Tag des Antragseingangs) sinkt sie wieder auf 90 Euro/m². Weitere Anreize bald tätig zu werden, ergeben sich aus dem Bonus für den zusätzlichen Austausch eines alten Heizkessels ohne Brennwertnutzung gegen einen neuen Brennwertkessel. Er beträgt in diesem Jahr 600 Euro, danach 500 Euro. Gleichermaßen ist für den Kombinationsbonus für Solarthermie plus Wärmepumpe oder Solarthermie plus Biomasse eine Degression von 600 Euro auf 500 Euro nach dem Jahreswechsel vorgesehen.

Biomasseanlagen

Emissionsarme Scheitholzvergaserkessel werden jetzt wieder mit pauschal 1.000 Euro gefördert, wenn sie einen Staubemissionswert von maximal 15 Milligramm pro Kubikmeter einhalten. Alle bisherigen Förderungen bei Pellet-Öfen mit Wassertasche, Pellet-Kesseln und Holzhackschnitzelanlagen bleiben unverändert.

Wärmepumpen

Die technischen Anforderungen wurden überarbeitet. Unter anderem wurden die geforderten Jahresarbeitszahlen reduziert. Ab sofort gilt: Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen müssen Mindestjahresarbeitszahlen von 3,8 (bei Wohngebäuden) bzw. 4,0 (bei Nichtwohngebäuden) erreichen. Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen ist eine Jahresarbeitszahl von 3,5 Fördervoraussetzung, bei gasbetriebenen Wärmepumpen 1,3.

Bemessungsmaßstab für die Förderung für Wärmepumpen ist jetzt die Wärmeleistung statt bisher die Wohnfläche. Dies erfolgt im Interesse der Erleichterung der Antragstellung und Vereinfachung der Förderanforderungen. Das bisherige Förderniveau bleibt in etwa erhalten. Die Förderung liegt zwischen 2.400 Euro bei Wärmepumpen im Einfamilienhäusern bis hin zu 11.400 Euro bei Wärmepumpen mit einer Wärmeleistung von 100 kW.Weitere Informationen zum Marktanreizprogramm 2011 erhalten Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie beim BINE Informationsdienst www.energiefoerderung.info in der Rubrik Förderprogramme des Bundes.

Quelle: BINE News

nach oben

Wichtig für Kommunen (1) : Staatliche Förderung für energieeffiziente Gebäudesanierung ausgeweitet

Die bisherige Beschränkung der KfW-Förderung auf schulen, Kinter- und Jugendeinrichtungen sowie Kindergärten entfällt. Jetzt kann auch die energetische Sanierung von Rathäusern, Behindertenwerkstätten, Vereinsgebäuden, Theatern sowie anderen Nichtwohngebäuden von Kommunen und gemeinnützigen Organisationen finanziert werden.

Die KfW-Programme für zinsgünstige Kredite lauten "Energieeffizient Sanieren – Kommunen" und "Sozial Investieren – Energetische Sanierung".

nach oben

Wichtig für Kommunen (2): Neue, energiesparende Straßenbeleuchtung ist förderfähig

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert ab dem 1. April 2011 Investitionen, die die Energieeffizienz der Beleuchtung von Straßen, öffentlichen Plätzen, Parkplätzen und Parkgaragen verbessert. Finanziert werden 100% der förderfähigen Kosten. Hierzu zählen auch Planungs- und Beratungskosten.

Förderanträge können kommunale Gebietskörperschaften sowie rechtlich unselbständige Eigenbetriebe und Gemeindeverbände vor dem Beginn der geplanten Maßnahmen stellen. Ein Sachverständiger muss bestätigen, dass ein definierter energetischer Standard eingehalten wird. Die Kreditlaufzeit beträgt bis zu zehn Jahre mit zwei tilgungsfreien Anlaufjahren. Ausführliche Informationen erhalten Sie bei der KfW.

Hintergrund: Die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken macht zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland aus, was die Steuerzahler Jahr für Jahr 760 Millionen Euro kostet.  Die veralteten Straßenleuchten haben eine niedrige Lichtausbeute, viele enthalten noch Quecksilber. Umweltschädigend sind sie darüber hinaus wegen ihres hohen Stromverbrauchs und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes.

Ab 2015 verbietet die EU die alten Quecksilberlampen, spätestens dann sind die Kommunen gezwungen, neue Lampen einzusetzen. Spätestens dann dürfte die KfW-Förderung auslaufen.I

nach oben

Pflasterstrassen und mehr

Kompromiss bei der Woseriner Pflasterstraße?

Über einen „Kompromiß“ berichtet die SVZ am 30.3.2011 auf der Sternberger Regionalseite. Der Woseriner Verein zum erhalt der Pflasterstraße hat einen Mediator finanziert, der nach mehrmonatiger Schlichtung eine zweiseitige Vereinbarung vorlegte: Vom Abzweig Gutshaus bis zur nördlichen Ortsgrenze und von der B 192 bis zum ehemaligen Pfarrhaus neu als Asphaltstraße (das ist der deutlich größere Teil!), dazwischen weiterhin oder wieder Pflaster. Wenn, ja wenn „der mittlere Teil zu retten ist“ - das soll „ein entsprechendes“ Gutachten ergeben.

Der Warnow-Bote wagt weiterhin zu bezweifeln, ob angesichts der immer knapper werdenden öffentlichen Mittel und der umfangreichen Frostschäden auf verkehrlich viel wichtigeren Straßen eine Luxus-Asphaltierung überhaupt zu verantworten ist.

Zum o.g. SVZ-Artikel gibt es einen interessanten Leserkommentar von Heiko Heimlich:

Widersprüchlich

Die Argumente sind höchst widersprüchlich. Bisher hieß es immer, der Straßenunterbau sei mangelhaft und könne die Belastungen heutiger Fahrzeuge nicht aushalten. Deshalb sei ein grundhafter Ausbau unabdingbar.Jetzt plötzlich lesen wir, die Schäden seien durch fehlende Wartung und unsachgemäßes Nachpflastern bei Leitungsverlegungen entstanden. Um das zu erkennen, braucht es keine mehrmonatige Moderation, beides ist für jeden aufmerksamen Laie ersichtlich (wenn das Regenwasser seitlich nicht abfliessen kann, weicht es den Pflasteruntergrund auf und es entstehen "Dellen"). Warum das Sternberger Bauamt dies erst nach aufwendiger Moderation zugab, bleibt unklar. Hinzu kommt, dass ein Pflasterstraßensachverständiger bereits im Vorjahr darauf hinwies, dass die punktuellen Belastungen der schmalen, eisenbereiften Räder früherer Erntewagen viel intensiver waren als sie durch heutige Nutzfahrzeuge entstehen. Andernfalls müssten sich Fahrspuren im Pflaster abzeichnen, ähnlich denen auf Feldwegen. Hat die Straße aber nicht!Die Begehrlichkeiten für einen teuren Neubau-Auftrag sind noch nicht vom Tisch, denn die "Einigung" zugunsten des Erhaltes wenigstens eines Teils der Straße hängt ja vom Ergebnis eines Gutachtens ab. Das wievielte wird es denn sein?Eine ökonomische Lebensdauer-Bewertung kann sehr schnell eine objektive und von Gutachterbefindlichkeiten unabhängige Aussage liefern: Für ihr Alter (150 Jahre) ist die Pflasterstrasse in einem hervorragenden Zustand. Eine gleich alte und ebenso schlecht gewartete Asphaltstrasse wäre als solche nicht mehr vorhanden. Der Erhalt auf ganzer Länge ist für die nächsten 150 Jahre die kostengünstigste Lösung. Jede Asphaltstrasse wird auf Dauer sehr viel teurer. Selbst wenn man sie noch anteilig mit Fördermitteln finanzieren kann, ihr Erhalt wird den kommunalen Haushalt unverantwortlich stark belasten.

Einen Tag später las sich die Situation schon ganz anders, allerdings nur in der Printversion der SVZ – die online-Leser blieben von der „Richtigstellung“ der Bürgermeisterin verschont: „Wir haben keine Mediation. Also kann es auch kein Ergebnis geben.“ An den (Nicht-Mediations-) Gesprächen habe sie zwar teilgenommen, war aber von der Gemeindevertretung nicht autorisiert, irgendeiner Richtung zuzustimmen. Der (Nicht-) Mediator hingegen merkt an, dass sein Ergebnisprotokoll zur Abstimmung allen Partnern vorgelegen hat und seitens der Bürgermeisterin / der Gemeinde keine Änderungsvorschläge und auch keine Ablehnung des Protokolls erfolgt sei.

Alles auf Anfang?! Das wäre mindestens zurück zur Vorjahrestagung des Vereins „Kultur-Landschaft e.V.“ in Woserin, die unter dem Motto stand „Nur eine Kopfsteinpflasterstraße?“. Die Teilnehmer hatten sehr viele und gute Argumente für den Erhalt, die Bürgermeisterin für den Neubau nur ein einziges: Es gibt Fördermittel. Da fragt man sich schon mal, wer wohl begünstigt werden soll...

Vor der Wende wurden in der DDR vielfach Kopfsteinpflasterstrassen aufgenommen und gegen Devisen in westdeutsche Städte verkauft. Die werteten damit ihre Altstädte auf. Jetzt hingegen wollen Westfirmen das hiesige Pflaster aufnehmen, um es zu schreddern und damit gutes Geld zu verdienen. Aber wenn der Verlust der Pflasterstrasse nicht einmal mehr Geld bringt, sondern erhebliches Geld kostet (die Rede ist von rund 500.000 €), dann sollte sie doch besser erhalten bleiben!

nach oben

Straßenbau ohne Ende

In Weitendorf, ebenfalls im Bereich des Amtes Sternberg gelegen, wurde schon asphaltiert – ebenfalls gegen den Willen der Bürger und gegen starke denkmalpflegerische Argumente. (Auch) hier setzte setzte sich die Gemeindevertretung über die denkmalpflegerischen Aspekte und den Willen der Bürger hinweg (zahlen müssen diese trotzdem, hier insgesamt 57000 €). Das Argument für die Asphaltierung hat was: „Die Gemeinde wollte ... eine Zufahrt zum Wasserwanderrastplatz schaffen. Ein Grund: Nach starken Regengüssen seien angrenzende Grundstücke unter Wasser gesetzt worden“ (SVZ, 31.3.2011, Sternberger Ausgabe).

Zwei aufmerksame Leser kommentierten den SVZ-Artikel wie folgt:

HEIKO HEIMLICH: Weitendorf und Woserin

Diesen Artikel sollten die Woseriner sehr aufmerksam lesen - auch, was die "Standfestigkeit" der Denkmalschützer angeht. In Weitendorf liegt das Asphaltband und es geht "nur" noch um die Kostenbeteiligung für eine Maßnahme, die die betroffenen Bürger nicht wollten.In Woserin gibt es die Pflasterstraße noch - und so sollte es AUF GANZER LÄNGE auch bleiben!

HERBERT PAUL: Überflutungen als Anlaß für Straßenbau? Kaum zu glauben!

"Ein Grund: Nach starken Regengüssen seien angrenzende Grundstücke unter Wasser gesetzt worden". Ja, wenn das so ist, dann ist doch der Wasser- und Bodenverband zuständig und nicht der Straßenbau. Und die Beiträge für den Wasser- und Bodenverband muss ohnehin jeder Bürger bezahlen, ob er / sein Grundstück / seine Wohnung überflutungsgefährdet ist oder nicht.

nach oben

Regionale Entwicklungen

Naturpark Sternberger Seenland“

Der Naturparkplan ist nach zweieinhalbjähriger Arbeit, an der sich auch unser Verein Warnowregion mit Projektvorschlägen beteiligte, fertig. Der Plan enthält 50 abgestimmt Projekte für Natur und Landschaft, nachhaltigen Tourismus, Landnutzung, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung.

Für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Planes wird die Naturparkverwaltung vier „Runde Tische“ bilden zu den Themen Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz.

nach oben

Touristische Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg

Was lange währt, wird endlich gut? Unser Verein hat sich von Anfang an bemüht, die Touristiker in der Warnowregion zur Zusammenarbeit zu bewegen. Das stieß leider bislang auf wenig Interesse. Um so erfreulicher ist eine aktuelle SVZ-Meldung aus dem (Noch-) Kreis Parchim:

"Um im Landkreis Parchim die Tourismuspotenziale wirksamer zu vermarkten, ist eine überregionale Zusammenarbeit zwischen allen touristischen Akteuren dringend geboten...

Mit gemeinsamen Vermarktungsaktionen wollen die touristischen Akteure in der Region mehr Besucher anlocken. … Um die Tourismuspotenziale im Landkreis Parchim wirksamer zu vermarkten, ist eine überregionale Zusammenarbeit zwischen allen touristischen Akteuren dringend geboten. Dabei darf an den Kreisgrenzen nicht halt gemacht werden". Da bleibt nur zu hoffen, dass die Touristiker auf die IHK mehr hören als auf unseren Verein.

nach oben

Ortsbilder / Altstädte

Altstadt als Pfund - für Arbeit, Wohnen, Gäste

Aber nicht in Goldberg!

Goldberg hat seit Jahr und Tag seine hochinteressante Altstadt vernachlässigt und die Städtebaufördermittel überwiegend in die Plattenbausiedlung investiert. Entsprechend traurig sehen viele Altstadtgebäude aus.

Jetzt setzen die Stadtväter noch eins drauf. Die Neufassung der Gestaltungssatzung sieht vor, Solaranlagen auf Altstadtdächern zu untersagen. „Das Ziel der Satzung besteht darin, das charakteristische Straßenbild de Stadt Goldberg in seinen Grundzügen zu erhalten“. In den Grundzügen – das meint wohl, wenn historische Gebäudesubstand einfällt oder abgerissen werden muss, weil die Gelder für den Erhalt fehlen, ist das nicht so schlimm – Hauptsache, keine sichtbaren Sonnenkollektoren. Denn diese „stellen einen zu großen Eingriff ins Erscheinungsbild dar“.

Schade, dass das Konzept des Warnow-Boten bislang keine Bilder zuläßt. Es lohnt sich, das Erscheinungsbild ohne Sonnenkollektoren zu dokumentieren...

HEIKO HEIMLICH

Schizophren oder nur verantwortungslos?

Sichtbare Sonnenkollektoren stellen einen zu großen Einriff ins Erscheinungsbild dar? Wo war die Absicht, das charakteristische Straßenbild der Stadt Goldberg in seinen Grundzügen zu erhalten, als alle Städtebau-Fördermittel ins Neubaugebiet flossen und die Altstadt verkam? Herr Wenzel hat recht, mit den Solarkollektoren könnten die Altbauten besser überleben. Aber das ist offenbar nach wie vor nicht gewollt. Stadtväter? Altstadtvernichter! Sie sind offenbar frei von jedweder kommunalpolitischen Verantwortung. Leider auch die LINKEN

Quelle: SVZ 23.3.2011, Lokalausgabe Goldberg

nach oben

Aus den Orten

Satow: Verein zur Rettung der Kirchruine gegründet

In Satow gründeten 18 Bürger den Verein „Lebendige Steine – Kirchruine Satow e.V.“. Vorsitzender ist Dipl.-Ing. Ralph Beyer aus Lüningshagen. Anliegen ist neben der Förderung und Unterstützung denkmalpflegerischer Maßnahmen die kulturelle Nutzung.

nach oben

Schwaan: Alte Ziegelei nun unwiderbringlich eingefallen

Die alte Ziegelei in Schwaan befindet sich in kommunalem Besitz. Der Ringkammerbrennofen ist Fledermausquartier und war technisches Denkmal. Es gab Vorstellungen, über das Fledermausquartier hinaus den Standort als Informationspunkt sowohl über Fledermaus-Naturschutz als auch über Ziegeleigeschichte im Schwaaner Raum zu nutzen. Das hätte den Schwaanern garantiert viel Besucher gebracht. Aber die Stadt wollte offenbar nicht. Jetzt ist die Überdachung unrettbar zusammengefallen und ausgerechnet dafür gibt es auch noch Fördermittel! Mit EU- und Landesfördermitteln wird die alte Halle abgerissen, das Areal beräumt, der Boden aufgeschüttet, die Zugänge zum alten Brennofen so hergerichtet, dass die Fledermäuse ihr Quartier gut erreichen können und das Ganze dann eingezäunt.

Ein Leser kommentierte das Geschehen in der SVZ vom 23.02.2011 wie folgt:

HEIKO HEIMLICH

Unglaublich!

Schon wieder ein Fall von unglaublicher Mittelvergeudung und Ignoranz der Verantwortlichen!Vor Jahren, als die Überdachung des Ringkammerbrennofens noch intakt war, machte der Verein Warnowregion e.V. der Stadt Schwaan den Vorschlag, das Gebäude und sein Umfeld in vierfacher Weise zu nutzen:a) wie gegeben als Fledermausquartier,b) als Demonstrationsobjekt eines Ringkammerbrennofensc) als Fledermaus-Informationspunkt für naturkundlich Interessierte,d) bedarfsweise auch für gastronomische Freiluftveranstaltungen (mit thematischem Hintergrund nach a, b oder c).Durch die Instandsetzung der Überdachung sollte das eigentliche Fledermausquartier dauerhaft erhalten werden. Die im "Obergeschoß" möglichen Informationen zum Naturschutz im allgemeinen und zu den Fledermäusen im besonderen könnten Besucher anziehen. Das gleiche gilt für die Demonstration des Ringkammerbrennofens, einer sehr alten und energetisch hocheffizienten Brennwerttechnik. Der kleine schwaaner Ofen ist der einzige noch erhaltene Ringkammerofen in der Region. Beide Themenfelder würden Besucher anlocken und die hat Schwaan bitter nötig, denn nach dem Verlust der Hubbrücke bleibt nur noch die Kunstmühle übrig. Der vorgeschlagene Informationspunkt zu Fledermäusen und Ziegelproduktion hätte ein Exkursionsziel für die umliegenden Schulen einschließlich der Rostocker werden können.Diese Überlegungen fanden die NABU-Betreuer der Fledermäuse, ein auf den Erhalt historischer Bausubstanz spezialisierter Planer, die damalige Vorsitzende des Tourismusverbandes, ein Schwaaner Stadtvertreter und der Verein Warnowregion für machbar - mit Kosten weit unter denen für einen Abriß und mit der Möglichkeit, Fördermittel zu aquirieren. Wohlgemerkt FÖRDERMITTEL FÜR WERTSCHÖPFUNG und nicht Fördermittel für Abriß!Aber die schwaaner Kommunalpolitiker scheuten vor der Entscheidung zurück, etwas zu erhalten und zu nutzen. Der Verein Warnowregion sollte den Hergang auf seiner Webseite dokumentieren.

nach oben

Verschiedenes und Termine

Mit Büchern mulchen???

Ausserhalb der Warnowregion geschah Gruseliges: Ein Biobauer rief zu einer Baumpflanzaktion auf, 1000 Bäumchen sollten gesetzt und mit Büchern „gemulcht“ werden. Der Bericht über den Ablauf liest sich wie folgt: Der herbei-„geeilten Helferschar jedoch bereitete das Ausbreiten der Drucksachen zum Recycling auf fruchtbarem Boden ein ganz eigenes Vergnügen. Sie liebe Bücher und ganz besonders Krimis, gestand beispielsweise Rentnerin Gabi W. aus Pampin, während sie das eine oder andere Exemplar doch noch einmal näher betrachtete. Die Stimmung unter der bunt gemischten Truppe jedenfalls wurde mit jeder "Entdeckung", auf die man sich gegenseitig aufmerksam machte, heiterer und ausgelassener...“.

Leser kommentierten das wie folgt:

HEIKO HEIMLICH 24.03.2011

"Mulchen", verbrennen, vernichten? Bio contra Kultur?

Ob Bücher "gemulcht" oder verbrannt werden, ist ziemlich egal - es bleibt eine Kulturschande und ideologisch durch nichts zu rechtfertigen. Bücher, die zerlesen sind oder aus einem anderen (guten!) Grund ausgemustert werden, gehören ins Altpapier und nirgendwo anders hin!!!



HERBERT PAUL 24.03.2011

Grausam

Bücher sollen Bäume düngen - und das Ganze ist dann "Bio"? Wieviel Bücher braucht man, um 1000 Bäume zu "mulchen"? Zum Lesen hat Biobauer Grigat "natürlich" keine Zeit, nicht einmal zum (Nach-) Denken. Sonst käme er drauf, dass die Druckfarben, die Bindung, der Einband nicht gerade "bio" sind, sondern Sondermüll.Die Aktion erinnert mich fatal an die "Kein-Buch"-Kampagne auf der vorjährigen Buchmesse Frankfurt/Main. Gieße Tinte darüber, klebe deinen Kaugummi hinein, wirf es in den Tümpel, zerreiße es usw. usf. - so wollten die westdeutschen Macher Kinder an Bücher heranführen. Es lebe die deutsche Leitkultur, es leben Bio! Wozu brauchen wir Bücher, wenn wir ohnehin nicht denken?



HEIKO HEIMLICH 28.03.2011

Wenn Bibliotheken und Theater schließen, wenn andernorts Kernkraftwerke havarien, wozu brauchen wir dann noch Kultur? Werft eure Bücher weg, eure Klamotten am besten dazu, Gewissen braucht ihr schließlich auch keins - "Die Stimmung unter der bunt gemischten Truppe jedenfalls wurde mit jeder "Entdeckung", auf die man sich gegenseitig aufmerksam machte, heiterer und ausgelassener".Irgendwie ganz schön pervers. Bücher verbrennen fanden andere auch ganz cool.



WILLEM JOSS 28.03.2011

Fremdschämen

ist mir eigentlich fremd, aber diese Art der Büchervernichtung ist beschämend, ist bodenlos einfältig und kulturlos. Mögen die Bäumchen auch nicht schuldig sein, wenn sie aber an der Druckerschwärze eingingen, würde sich so etwas vielleicht wenigstens nicht wiederholen.

Quelle: SVZ 24. und 28.03.2011, Lokalausgabe Parchim

nach oben

Wegebau im Spannungsfeld mit Natur- und Landschaftsschutz

BUND-Tagung, 29. April, Wariner Naturparkzentrum.Nähere Daten hierzu stehen auf der Naturpark-Webseite http://np-sternberger-seenland.de/

nach oben

Impressum


Betreiber dieses Online-Angebots ist der Verein Warnowregion e.V., Vorsitzender: Gustav Graf von Westarp, Amtsstraße 16, 19399 Goldberg; Telefon: 038736/ 81333; Mail: graf.westarp@warnowregion.de

Online-Redaktion: Dr. Günter Hering, Rodompweg 11, 18146 Rostock; Telefon: 0381/ 8003935; Mail: mail@warnowregion.de