Der Warnow-Bote

Internet-Zeitung für die Warnowregion
und die benachbarten Regionen

Ausgabe Nr. 2/2009 - 13.05.2009

Der Warnow-Bote erscheint bis auf weiteres unregelmäßig

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Inhalt:

Kleinstädte in ländlichen Räumen

Pelletofen-Förderung

Zweite Bürgersolaranlage

Klimawette

Bioenergiedorf Jürgenshagen?

Hybridsystem Holz + Solar + Öl

Kongress „Bioenergiedörfer“

Gegen Altanschließerbeiträge

Tag des offenen Denkmals 2009

Archiv

Impressum

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Kleinstädte in ländlichen Räumen

Die deutsche Sektion von ECOVAST, dem Europäischen Verband für den ländlichen Raum e.V., hat eine Studie über Kleinstädte in ländlichen Räumen veröffentlicht. Eine der fünf untersuchten Städte ist Sternberg. Die Studie kann über die Ecovast-Geschäftsstelle bei Frau Andrea Weigert, Johannes-Hensen-Platz 3, 24340 Eckernförde (andrea.weigert@alr-sh.de) bestellt werden.

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Pelletöfen nur noch bis zum 30. Juni 2009 höher bezuschusst

Noch bis zum 30. Juni 2009 werden daher luftgeführte Pelletöfen von 5 bis unter 8 kW Nennwärmeleistung mit 500 Euro und größere Öfen ab 8 kW Nennwärmeleistung mit 1.000 Euro bezuschusst; grundsätzlich allerdings nur bis zur Höchstgrenze von 20 Prozent der Netto-Investitionskosten. Ab 1. Juli 2009 wird der Förderbetrag dann auf pauschal 500 Euro begrenzt. Wer jetzt keine Zeit verliert, kann also noch den vollen Betrag kassieren und sich schon auf den nächsten Winter freuen. Denn auf diese Weise lässt sich - mit staatlicher Unterstützung - richtig Geld sparen. Schließlich sind Holzpellets nach wie vor wesentlich günstiger als Öl oder Gas.

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Eine zweite Bürger-Solaranlage in der Warnowregion?

Vor wenigen Wochen wurde eine Bürger-Solaranlage in Steinhagen eingeweiht. Initiator war der Verein „Bützower Land e.V.“.

Jetzt gibt es Überlegungen, auf dem Dach des Karower Meilers (Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide) eine zweite Solaranlage zu errichten, die von Bürgern aus der Region finanziert wird. Die Idee ist nicht neu, sondern wurde in Schleswig-Holstein bereits vor Jahrzehnten bei bürgerfinanzierten Windkraftanlagen praktiziert. Aber die WKA's wurden immer größer und teurer, Anwohner können die heute notwendigen Beträge nicht mehr aufbringen.

Die Solaranlage auf dem Karower Meiler soll 80.000 Euro kosten und wird bei Sonnenschein 19 Kwh leisten. Das reicht bei weitem noch nicht, um beispielsweise die Müllverbrennungsanlage in Rostock zu ersetzen (deren hochgiftige Stäube bei entsprechender Windrichtung weit über Karow hinaus verweht werden, siehe www.rostock-mva.de), ist aber deutlich besser als gar nichts.

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Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020

Die Agentur für erneuerbare Energien im Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (www.unendlich-viel-energie.de) veröffentlichte unlängst auf ihrer Webseite die Studie „Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020. Kosten-Nutzen-Betrachtung ausgewählter Aspekte“. Sie enthält auch für den Endverbraucher wichtige Aussagen, beispielsweise Prognosen für die Branchenentwicklung, zu den Brennstoffpreisen für Kraftwerke und die Entwicklung des Strom-Großhandelspreises.

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Klimawette mit Kindern

Die Kindertagesstätte Emmaus“ in 30853 Langenhagen (b. Hannover) forderte den Heizungshersteller August Brötje aus Rastede zu einer Wette heraus, die von der Klimaschutzagentur Region Hannover initiiert und jetzt mit allen Beteiligten besiegelt wurde. Der Einsatz: Die Kita Emmaus erhält eine neue Brennwertheizung mit Solaranlage – diese wird zunächst kostenlos eingebaut. Der Hersteller wettet, dass die neue Anlage in den kommenden zwei Jahren mindestens 30% Energieeinsparung pro Jahr bringt – sollte das nicht klappen, gewinnt die Kita die Wette und erhält die neue Heizung komplett kostenlos. Installiert wird die Anlage in den Sommerferien, die Wette endet im Frühjahr 2011. Doch auch wenn der Fachhändler gewinnt, lohnt sich das Projekt für alle Beteiligten. Dank der effizienten Energienutzung finanziert sich die neue Heizung binnen zehn Jahren selbst, da die finanzielle Ersparnis pro Jahr höher ist als die Abzahlung der Heizanlage. Und der Klimaschutz gewinnt in jedem Fall!

Quelle: www.haustechnikdialog.de, 23.4.2009

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Bioenergiedorf Jürgenshagen?

Die SVZ berichtete am 22.4., dass ein Biogasanlagen-Investor am Ortsrand von Jürgenshagen eine 560-kW-Anlage errichten will und anbietet, den Wohnpark der Volkssolidarität und weitere Einwohner im Ort mit Wärme aus der Biogasanlage zu versorgen. Die einmaligen Anschlusskosten sollen bei rund 1000 EUR liegen, der Wärmepreis dem halben Gaspreis entsprechen.

Bemerkenswert erscheint uns, dass die Initiative vom Investor und nicht von der Gemeinde ausging. Eher im Gegenteil: Laut SVZ fragte die Bürgermeisterin von Jürgenshagen, „was springt für unsere Einwohner heraus“? So grundsätzlich gefragt, stimmt uns vom Verein Warnowregion das schon ein wenig traurig. Im Sommer 2003 erschien der sehr umfangreiche Leitfaden „Nutzung von Biomasse in Kommunen“, den wir seither auf allen Warnow-Regionalschauen angeboten haben. Hat aber nicht interessiert. Aktuell haben wir in den letzten beiden Warnow-Neuigkeiten, die ja auch allen Gemeinden in der Region zugehen, über den Bundeswettbewerb „Bioenergie-Regionen“ und die Aktivitäten hierzu in der Warnowregion berichtet.

Für alle, die die Potentiale der möglichen Bioenergie-Nutzungen noch nicht wahrgenommen haben, hier zwei Links von vielen, die auch weiterführen: www.bioenergie-regionen.de und www.fnr.de

Gut, dass wir im Warnowboten einen Schwerpunkt bei der Energiewende gesetzt haben. In Kürze gibt es zu diesem Themenfeld auch ein Kapitel auf unserer Webseite www.warnowregion.de

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Hybrid-Heizsystem Holz + Solar + Öl

Das zentrale Element einer „Hybrid-Heizung“ ist ein großvolumiger, gut isolierter Pufferspeicher, in dem die Wärme aus den unterschiedlichen Energiequellen bevorratet wird. In den Sommermonaten kann die für die Warmwasserbereitung benötigte Energie fast ausschließlich solar erzeugt werden. In der Übergangszeit und im Winter leistet der Holzkaminofen seinen Beitrag zur Beheizung des gesamten Gebäudes. Über einen Wärmetauscher wird ein Großteil der Wärme aus dem Kaminofen in den zentralen Pufferspeicher eingespeist, anstatt ungenutzt über den Schornstein zu entweichen. Erst wenn Solaranlage und Kaminofen den Wärmebedarf alleine nicht mehr abdecken können, schaltet sich automatisch das Öl-Brennwertgerät hinzu.

Vor allem in ländlichen Gebieten, in denen Scheitholz zumeist preisgünstig zur Verfügung steht, verzeichnen die Hersteller ein beachtliches Interesse an einer „Hybrid-Heizung“ auf Basis der Öl-Brennwerttechnik. Kombilösungen aus effizienter Heiztechnik und regenerativen Energieträgern kommen offenbar auch dem Bedürfnis der Hauseigentümer entgegen, ihre Wärmeversorgung auf mehrere Säulen zu verteilen. Sie bieten mehr Unabhängigkeit und Sicherheit bei der Energieversorgung gegenüber konventionellen, auf einen Brennstoff ausgelegten Heizsystemen.

„Die Anschaffung effizienter und umweltschonender Heiztechnik ist eine Investition in reale Werte mit garantierter Energiesparrendite“, erklärt Prof. Christian Küchen vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung (IWO).

Quelle: www.haustechnikdialog.de, 19.4.2009

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Bioenergiedörfer in MV

Unter diesem Titel waren insbesondere Kommunalpolitiker am 9. Mai zu einem groß angelegten Kongress eingeladen. Die Redaktion des Warnow-Boten erfuhr davon leider erst zwei Tag vor der Veranstaltung. So konnten wir den Hinweis nicht in die Ausgabe 01/2009 aufnehmen.

Schade, denn wie die Schweriner Volkszeitung berichtet, waren nur etwa 20 Bürgermeister aus ganz M-V gekommen, aus dem Landkreis Güstrow nur wenige Zuhörer und darunter wohl kein Kommunalpolitiker.

Wirklich schade, denn das Thema hat eine hohe Aufmerksamkeit verdient – und die Veranstaltung war mit zwei weit gereisten Referenten vermutlich recht kostenintensiv. Aber wenige Wochen vor den Kommunalwahlen ist wohl keine gute Zeit und die Werbung hätte durchaus intensiver sein können. Durchaus nicht alle, die sich schon für Bioenergienutzungen in den ländlichen Räumen von M-V engagieren, waren eingeladen.

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Nach Versammlungen in Karow, Gallin, Goldberg und Plau mit jeweils bis zu 200 Teilnehmern und mehr gegen Altanschließerbeiträge berichten wir stellvertretend von der Goldberger Zusammenkunft

Riesen-Interesse an Informationsveranstaltung



Zweihundert Stühle im Saal von „Köhlers Kurve“ reichten nicht aus für die Besucher der Informationsveranstaltung zu Altanschließerbeiträgen, zu der die Freien Wähler Goldberg eingeladen hatten Weitere 50 Besucher verfolgten stehend geduldig die Diskussion, um sich von Fachleuten aus erster Hand informieren zu lassen.

So viel Interesse hat Goldberg selten erlebt. Kein Wunder – geht es doch bei den Trinkwasser-anschlussbeiträgen zum Teil um Summen von mehreren Tausend Euro.

In seiner Begrüßung widersprach Gustav Graf von Westarp einer Artikelüberschrift in der SVZ vom selben Tag, in der es geheißen hatte: wer Hoffnungen wecke, dass diese Beiträge nicht bezahlt werden müssten, handele verantwortungslos. Westarp hob hervor, dass es bei allen wichtigen Angelegenheiten immer eine juristischen Seite gebe und eine politische. Die juristische Seite sei die Frage: „Ist die Satzung rechtmäßig und ist die Beitragshöhe korrekt. Das werden die Gerichte klären“. Die politische Seite sei, ob überhaupt ein Beitrag erhoben werden müsse. „Kann die Satzung des WAZV nicht auch geändert werden, so dass jeder nur Gebühren nach seinem Verbrauch zahlt?“

Zu diesen Fragen erläuterte Rechtsanwalt Stefan Korf ausführlich, dass das Gesetz 3 Möglichkeiten erlaube: Beiträge, Gebühren und Entgelte. Von etwa 90 Zweckverbänden in MV haben nur noch 9 ein Beitragsmodell. Und von diesen 9 hätten Radegast und Ludwigslust ihre Beiträge massiv gesenkt, weil viele Millionen zu unrecht einberechnet worden seien. Beiträge dürften nämlich nur erhoben werden für neue Leitungen – nicht für Ersatz oder Reparaturen Und er führte weiter aus, dass das Land Thüringen zum Beispiel, Beiträge inzwischen ganz abgeschafft habe.

Dem widersprach auch Geschäftsführer Heinz Schünemann vom WAZV Parchim-Lübz nicht, der von seinem Rechtsanwalt Hühnemörder unterstützt wurde.

Schünemann ging ausführlich auf die Entstehungsgeschichte der Satzung ein und rechtfertigte die Höhe der Beiträge. Er gab zu bedenken, dass Millionen schon erhobener Beiträge bei einer Satzungsänderung zurückgezahlt werden müssten. Letztendlich konnte er die Zuhörer aber nicht von der Gerechtigkeit von Beiträgen überzeugen, die nicht akzeptieren wollten, dass Trinkwasseranschlussbeiträge nach Grundstücksgröße erhoben werden. „Mein Grundstück dreht doch nicht den Wasserhahn auf, sondern ich“ rief eine Zuhörerin unter viel Beifall. Deshalb solle nicht nach Grundstücksgröße sondern nach Verbrauch abgerechnet werden. Wer viel verbrauche, zahle viel, wer wenig verbrauche, zahle wenig.

Rechtsanwalt Korf erläuterte zum weiteren Werdegang: jeder Grundstückseigentümer solle seinen Anhörungsbogen kontrollieren und beim WAZV reklamieren, wenn Grundstücksgröße, bebaubare Fläche oder Anzahl der Vollgeschosse nicht stimme. Wenn dann im Sommer die Beitragsbescheide kämen, müsse jeder innerhalb von 4 Wochen Widerspruch einlegen. Ziel sei es, mit Sammelwidersprüchen in einer für jeden erschwinglichen Musterklage, die Beitragshöhe überprüfen zu lassen. „Ich bin sicher, dass der Beitrag gravierend gesenkt wird“. Und, wer keinen Widerspruch einlege, habe bei einer späteren Beitragssenkung auch keinen Anspruch auf Rückerstattung!!

Westarp erinnerte danach an die zweite Möglichkeit, die parallel verfolgt werden soll: mit Diskussionen mit den gewählten Vertretern und Bürgermeistern so viel Druck erzeugen, dass die Satzung des WAZV geändert werde hin zum Gebührenmodell. Und die Kommunalwahlen am 7.6. könnten solche Vertreter in die Gemeindeparlamente bringen, die sich für Abgabengerechtigkeit einsetzen.

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Tag des offenen Denkmals: Anmelden bis Monatsende!

Nur noch bis zum 31. Mai sind für Denkmalbesitzer Anmeldungen zu Teilnahme am „Tag des offenen Denkmals“ möglich, online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/thema

Der Tag des offenen Denkmals selbst findet erst am 13. September 2009 statt.

Unter http://veranstalter.tag-des-offenen-denkmals.de/mitmachen/kostenfrei/ sind interessante, kostenfreie Werbe- und Informationsmaterialien einzusehen, herunterzuladen bzw. als Druckversion zu bestellen.

Zu viele Denkmale sind auch in der Warnowregion bedroht, deshalb sollte die Aktion „Tag des offenen Denkmals“ nicht nur für die intakten Denkmale genutzt werden. Auch (gerade?) die gefährdeten Gebäude etc. sollten wenigstens einmal im Jahr erhöhte Aufmerksamkeit erfahren. Der Verein Warnowregion e.V. bietet im Rahmen seiner Möglichkeiten Hilfe und Unterstützung an.

„Im ländlichen Raum und in den kleinen Städten ist eine breitere Öffentlichkeit für Kultur, für Bau- und Landschaftskultur zu interessieren. Der Wert des baukulturellen Bestandes erfordert Kompetenz und Sensibilität; es gilt das Authentische zu erkennen und zu bewahren. Es wäre verhängnisvoll, Zeugnisse der Geschichte durch Rückbau und Rekonstruktion zu vernichten und Spuren zu verwischen...“ (Neue Wittstocker Erklärung, Entwurf).

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Impressum

Betreiber dieses Online-Angebots ist der Verein Warnowregion e.V., Vorsitzender: Gustav Graf von Westarp, Amtsstraße 16, 19399 Goldberg; Telefon: 038736/ 81333; Mail: westarp@warnowregion.de

Online-Redaktion: Dr. Günter Hering, Rodompweg 11, 18146 Rostock; Telefon: 0381/ 8003935; Mail: mail@warnowregion.de