Ausgabe 1/2007

Der Warnow-Bote

März 2007

Regionales aus der Warnowregion

20 Monate Stagnation... Der Pferdefuß von Fördermitteln

Etwa zwanzig Monate lang haben Sie wenig vom Verein „Warnowregion e.V.“ und zum Thema „Warnowregion“ gehört. Das hat einen sehr einfachen Grund. Vor rund zwanzig Monaten kontaktierten wir erstmals das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Rostock, um einen Antrag zur Förderung eines regionalen Agenda-21-Prozesses in der Warnowregion zu stellen.

Hätten wir diesen Antrag nicht gestellt, wären wir heute weiter.

Bekanntlich führt ein vorgezogener Maßnahmebeginn zur Ablehnung von Förderanträgen. Wir enthielten uns deshalb seit dem Sommer 2005 jedweder Aktivität, die als Maßnahme eines noch nicht beschiedenen Agenda-21-Prozesses gedeutet werden könnte. Das betraf nahezu alle Handlungsfelder. Oder kennen Sie einen Beitrag zur Regionalentwicklung, der nicht einem Agenda-21-Prozeß in der gleichen Region zuzurechnen ist? Nur die dem gestellten Antrag eindeutig nicht zurechenbaren Aktivitäten führen wir weiter, beispielsweise die Webseite www.warnowregion.de, die Kommunikation mit den Akteuren in der Warnowregion, teilräumliches Engagement und anderes.

Im März 2006 ließ das StAUN Rostock Herrn Professor Riedel von der Universität Rostock beauftragen, eine Untersuchung über den optimalen Entwicklungsmethodik für die Warnowregion durchzuführen. Das Ergebnis sollte in sechs Wochen vorliegen. Unmittelbar nach der Beauftragung schrieb uns das StAUN, erst „wenn Prof. Riedel seine Arbeit abgeschlossen und sein Konzept vorgelegt hat, wird sich zeigen, ob eine regionale Agenda 21 in der von Ihnen vorgeschlagenen Form verwirklichen läßt“ [1]. Und Professor Riedel ergänzte im April 2006: „Erst, wenn wirklich eine saubere Analyse der Wünsche und Pläne aller Beteiligten in der Warnowregion vorliegen, sollte es in Bützow ein zweites Treffen geben. Haben Sie etwas Geduld, ich bin aber sicher, dass es für die gesamte Region... gute und vielversprechende Lösungen gibt“ [2].

Wir hatten Geduld. Was blieb uns auch anderes übrig? Wir konnten ja von Monat zu Monat deutlicher spüren, daß das StAUN gewillt war, unseren Antrag abzulehnen. Dafür wollten wir keinen Vorwand liefern und vermieden also jede Art „vorgezogener Maßnahme“.

Das von Herrn Professor Riedel zugesagte zweite Bützower Treffen (und auch zwischenzeitliche Arbeitsgespräche „mit allen Partnern, die dazu bereit sind“) hat es bis heute nicht gegeben. Dafür erreichte uns Ende Dezember 2006 ein Schreiben des StAUN, in dem wir aufgefordert wurden, bis spätestens zum 30. Januar 2007 unseren aktualisierten Antrag einzureichen. Dem sind wir pünktlich nachgekommen. Mitte Februar 2007 erreichte uns die definitive Ablehnung. Mit anderen Worten: Wir können endlich wieder unbehindert arbeiten, wenn auch nicht in dem Tempo und Umfang, der mit einer Förderung möglich wäre.

Natürlich haben zwanzig Monate Stagnation Spuren hinterlassen, nicht nur bei den Mitgliedern unseres Vereins, sondern auch in der Akzeptanz der Idee „Warnowregion“ bei vielen anderen Akteuren und Sympathisanten dieses Entwicklungsansatzes. Aber weil offenbar genau das beabsichtigt war, werden wir nicht aufgeben. Wir freuen uns über alle, die der Idee „Warnowregion“ die Treue halten und sie weiterhin unterstützen. Auf ein Neues!

Quellen:

[1] Scheiben des StAUN Rostock vom 24.3.06

[2] Schreiben der Universität Rostock vom 12.4.06